Immanuel!
Gel. Br. in dem Herrn. Ich bedaure, daß da al-
le seine Briefe richtig an mich bestellet sind von
Livorno, Smirna und Constantinopel (davon ich einen von
13. Mart. und einen von 24. April erhalten) ich hinge-
gen daraus ersehe, daß von den Meinigen keiner an ihn
kommen ist. Ich erfreue mich, daß man gedencket in
Constantinopel einen christlichen studiosum unterzu-
bringen. Ich bitte nur gewiße Abrede zunehmen, wie es
soll mit den Reisekosten gehalten werden, wie die Reise
am Besten anzutreten und fortzusetzen, und was
sonst zum Zweck dienlich ist, gründlich und ausführl.
zumelden, sonderlich aber gute addressen und recom-
mendationes an die vornehmsten Örter zuschicken. Kann
man eine solche condition gewiß machen, so will ich mit
Gottes Hülffe künfftigen Ostern unfehlbarlich einen hin-
einschicken, der in der Grichischen, Lateinischen und Italiaenischen
Sprache wohl versiret sein soll. Sollte wohl ein geschickter
Studiosus medicinae sich können allda von der medicin ernehren?
Ich wollte sodann einen mitschicken, damit sie einander Gesell-
schafft leisten können. Ich ger erwarte hierauf gewiße
Antwort, damit ich zwey Leute biß Ostern recht könne
praepariren laßen. Die mir in Smirna gegebene adresse
habe ich wohl in acht genommen, und bereits das Commercium
litterarum nebst diesen Briefe, angefangen, und etliche
Exemplaria von meinen LebensReguln, und Anleitung
zum Christentum, jenes Italiaenisch, dieses Lateinisch hin-
eingeschicket. In Engelland habe ich auf Verlangen Herrn
Meckens und einiger von der Englischen Kirche zwey ge-