F.
Wertheste Fr. Pröbstin u. geliebte Tochter in dem Herrn,
 
Ich hoffe, daß Sie eingedenck seyn u. bleiben wird alles
deßen, was ich zu Cönnern mit Ihr geredet, u. wie ich
Sie ermahnet habe, dem HErrn treu zu seyn, u. die Wich-
tigkeit Ihrer angetretenen Reise, u. Ihrer Verbindung
nicht nur mit Ihrem lieben Mann, sondern auch mit dem
Werck des HErrn in Indien allezeit vor Augen zu haben.
Dazu mache ich mir die Hoffnung, daß wenn Sie zu Was-
ser kommen, und sonst mancherley Erfahrung auf der
Reise kriegen wird, Sie auch alsdann wird tieffer graben,
u. mit Gebet u. Flehen in eine nähere Gemeinschaft mit
Gott eindringen. Ob ich nun wol ein solch Vertrauen zu
Ihr habe, so kan ichs doch nicht 1aßen, Sie auch hiedurch
zu ermahnen in dem HErrn‚ daß Sie ferner getrost Ihre
Hoffnung auf den lebendigen Gott setze, aber Ihn auch von
gantzem Hertzen fürchte, u. sich Ihm zu einem Opfer be-
gebe, daß da lebendig, heilig u. Ihm wohlgefällig sey,
damit Ihre Hoffnung nicht auf den Sand gebauet werde, son-
dern