mein 56tes Jahr, so viel an ihnen gewesen,
verhindern lassen, wiewol mich Gott desto
mehr gesegnet, u. alles Gute, so ich vorge-
nommen, gefördert hat: so mögen Sie
endlich erkennen, was sie gethan haben,
oder werden am jüngsten Tage sehen, was
sie ietzt nicht glauben, nämlich daß sie
Christum in mir verfolget haben.
Zum vergeben aber werde ich allen
bereit seyn, wenn sie es nur erkennen,
denn wir wandern mit einander zur
Ewigkeit, u. werden ein jeder vor sich dem
Herrn Rechenschaft geben müssen.
Mit einem äußerl. Frieden, der eine wah-
re gründliche Herzensbekehrung zu Gott nicht
zum Grunde hat ist mir nichts gedienet.
Ich verharre in dessen mit der alten Er-
gebenheit
 




Meines theuresten Herrn Grafens
treuer Fürbitter
Aug. Herrmann Francke.
Halle, den 7ten Febr:
1719.
 

^^Abgedruckt in: Kramer, Gustav: August Hermann Francke. Ein Lebensbild. Teil 2. Halle, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses 1882, S. 291-292.
Kollationierung: Carmela Kahlow^^