laßen. Die Erfahrung hat zu unserer Zeit, u. so
lange ich dencken kan, überflüßig gelehret, daß,
wenn Gott eine Erweckung gegeben hat, und
solche erweckte Seelen erst auf Trennung und
fremde Meynungen gefallen sind, sich der Segen
gar bald gestopfet, u. sodann die brüderliche und
einfältige Erbauung unter einander aufgehört,
hingegen immer mehr Trennung u. Irrung auch
unter sonst guten Gemüthern entstanden ist. Wo
man aber alle Trennung als eine Pest vermieden hat,
u. sich mit aller empfangenen Krafft in dieje-
nigen Wahrheiten, u. deren öffentlichen u. besondern
Vortrag gleichsam concentriret, die einem jeden
zur Errettung seiner Seele, u. in seiner letzten
Todes-Stunde nöthig wären, wie uns Christus u.
seine Apostel eine Fürschrifft u. Exempel, durch
ihre lautere Predigt von Buße u. Glauben, gegeben,
so ist nicht allein der Segen ungestört blieben, son-
dern er ist auch immer weiter fortgangen, u. immer grös-
ser herrlicher u. fruchtbarer worden, daß keine
Macht der Finsterniß denselben hat hindern noch
dämpfen können. Es gehöret dieses zu denen Zeichen dieser
Zeit; wer die nicht im göttl. Licht erkennet, u. sich durch die
menschl. Neigung u. Begierde nach neuen u. höhern Dingen