Theurester Vater in Christo,
Ich hoffe mein neuliches Schreiben samt verschiedenen Beylagen werde
eingehändiget seyn. dero geliebtes an Herrn. D. Breithaupt ist mir commu-
niciret, mir hat Gott eine beßern Muth zur Sache gegeben, und ist
mir nunmehro die Sache leicht, weil es nicht mehr gilt zwischen
mir und Gott, der mein Hertz darinnen munter und getrost ge-
machet, sondern zwischen mir und Menschen. So fürchte ich auch nicht
daß die Sache zur Verkleinerung der Ehre Gottes hinauß schlagen
solte. Das sey ferne von dem gerechten Richter, daß er den ein-
fältigen wandel seiner Kinder im Glauben dahin solte gedeyen
laßen. Er wird mir auch Hände und Mund nicht binden seinen
Ruhm auszubreiten, wozu ich gesant bin, das werde ich müßen
ausrichten, das mag nichts hindern als mein Unglaube. Ich begehre
ja in dieser Sache gar nichts neues, achte vielmehr Gott giebt mir
die Freude der warheit also in die hände, solte ich dann das gute
so man noch hat, durch meine Ungläubige Furchtsamkeit auch
weggeben. In causa Dei nil adhuc perdidi. Was ich jüngst im Con-
sistorio eingegeben, sende ich hierbey. Noch habe keinen Bescheid darauf,
sondern wird privatim unter die Theologos Consistoriales herumb-
gesandt. Indeßen hat man resolviret, daß es dabey bleiben solle,
daß denen Klägern den Beweiß bey dem Oberamtmann zu Giebi-
genstein zu führen auffgeleget worden. Dagegen ich protestiret,
und appelliret, wie auch aus Beylage zu sehen. Kläger sind
indessen mit einerneuen spöttischen Schrifft auffs neue einkommen,
so ich gelesen, aber noch nicht copiam erhalten, haben unter
andern auch gebeten um Freyheit einen andern Beichtvater zu er-
wehlen, welches ihnen auch vergönnet worden, mehr vielleicht, illis
insciis zu meinem als zu ihrem besten. In eodem casu ist sonst be-
ständig anders gesprochen worden. Meine pred. Dom. 6. Trin.
werde künfftigen Montag anfangen hier drucken zu laßen, und bin geson-
nen, consulto prius Breith. Sie dem Churf. zu dediciren, hoffe
gewiß der Herr werde es nicht ohne Seegen seyn laßen, wie es
auch nicht ohne vielem Seegen gewesen, da sie abgeleget worden.
Ich hoffe mein neuliches Schreiben samt verschiedenen Beylagen werde
eingehändiget seyn. dero geliebtes an Herrn. D. Breithaupt ist mir commu-
niciret, mir hat Gott eine beßern Muth zur Sache gegeben, und ist
mir nunmehro die Sache leicht, weil es nicht mehr gilt zwischen
mir und Gott, der mein Hertz darinnen munter und getrost ge-
machet, sondern zwischen mir und Menschen. So fürchte ich auch nicht
daß die Sache zur Verkleinerung der Ehre Gottes hinauß schlagen
solte. Das sey ferne von dem gerechten Richter, daß er den ein-
fältigen wandel seiner Kinder im Glauben dahin solte gedeyen
laßen. Er wird mir auch Hände und Mund nicht binden seinen
Ruhm auszubreiten, wozu ich gesant bin, das werde ich müßen
ausrichten, das mag nichts hindern als mein Unglaube. Ich begehre
ja in dieser Sache gar nichts neues, achte vielmehr Gott giebt mir
die Freude der warheit also in die hände, solte ich dann das gute
so man noch hat, durch meine Ungläubige Furchtsamkeit auch
weggeben. In causa Dei nil adhuc perdidi. Was ich jüngst im Con-
sistorio eingegeben, sende ich hierbey. Noch habe keinen Bescheid darauf,
sondern wird privatim unter die Theologos Consistoriales herumb-
gesandt. Indeßen hat man resolviret, daß es dabey bleiben solle,
daß denen Klägern den Beweiß bey dem Oberamtmann zu Giebi-
genstein zu führen auffgeleget worden. Dagegen ich protestiret,
und appelliret, wie auch aus Beylage zu sehen. Kläger sind
indessen mit einer
so ich gelesen, aber noch nicht copiam erhalten, haben unter
andern auch gebeten um Freyheit einen andern Beichtvater zu er-
wehlen, welches ihnen auch vergönnet worden, mehr vielleicht, illis
insciis zu meinem als zu ihrem besten. In eodem casu ist sonst be-
ständig anders gesprochen worden. Meine pred. Dom. 6. Trin.
werde künfftigen Montag anfangen hier drucken zu laßen, und bin geson-
nen, consulto prius Breith. Sie dem Churf. zu dediciren, hoffe
gewiß der Herr werde es nicht ohne Seegen seyn laßen, wie es
auch nicht ohne vielem Seegen gewesen, da sie abgeleget worden.