zu gewarten haben soll. Solte es Gelegenheit geben, den Hrn. Grafen
von Promnitz zu Sorau zu sprechen, würde gebeten haben, demselben
den rechtschaffenen Hrn. Heintzen nachdrücklich zu recommendiren, von
welchem ich vernehme, daß er in seiner gerechten Sache durch Ungleiche
Urtheile condemniret wird. Vielleicht wird der Hr. Schütze einige An-
schläge geben können, wie der Hr. Graff von Promnitz die Sache anzu-
greiffen, daß weder der Hr. Heinze unterliege, noch der Hr. Graff selbst
etwas von seinem Rechte vergebe. Einige Christliche Herzen von Sorau
wünschten auch, daß, im Fall der dortige Superintendens, der itzo
kranck ist, mit Tode abgehen solte, ihr Hr. Graff wieder einen rechtschaffenen
Theologum an deßen Stelle geben möchte. Mit Hrn. Eichhorns seiner
Correspondentz soll die an die Hand gegebene Addresse in acht ge-
nommen werden. Wegen meines schwachen Gesichts habe gegenwärtiges
dictiren müßen, welches nicht ungnädig zu nehmen bitte. Womit die-
selben göttl. Protection empfehle als
Ewr. Hochgräffl. Gnd.
unterthäniger
August Hermann Francke.
Halle den 24. 8br.
1704
 

Abgedruckt in: Schmidt, Berthold, Meusel, Otto (Hrsg.): A. H. Franckes Briefe an den Grafen Heinrich XXIV. j.L. Reuß zu Köstritz und seine Gemahlin Eleonore aus den Jahren 1704 bis 1727 als Beitrag zur Geschichte des Pietismus. Leipzig 1905, S. 18-19.