Hochgeborner, Gnädiger Graff und Herr,
Ewr. Hochgräffl. Gn. habe ich hierdurch noch zur Zeit in der Stille,
ne fama noceat, melden sollen, daß GOtt der Seel. Frau Obristt Bentzigen,
geb. Gr. Wurmbrandin Hertz dahin gelencket, daß dieselbe dem Waysen-
hause hieselbst 8000 Thaler, sage acht tausend Thaler, dazu Herrn M. Wiege-
leb und Herrn. Freylinghausen, jedem 500 Thaler, sage fünff hundert
Thaler. vermachet hat. Ich muß bekennen, wenn mir noch jemals bey dem
Wercke was à propos kommen ist, so ist es dieses legatum, Denn wir
haben 10 000 Thaler ins Paedagogium verbauet, und haben dazu die
Gelder mit emploiret, welche zu einem andern gebrauch bei uns deponiret
gewesen, aber bey uns müßig gelegen, daß wir uns also in der jüngst
vorgenommenen accuraten Zusammen-rechnung ziemlich versteckt gefunden.
Da kommet nun dieser starcke posten uns trefflich zu statten, das Loch
nicht nur zu füllen, sondern meine gemachte und vorhabende anstalten recht
frisch zu prosequiren. Ach gelobet sey der Name des allerhöchsten für
solche augenscheinliche assistence! Sie ist ja gewiß aller Vernunfft un-
begreifflich. Doch was sol ich sagen, ich glaube von Hertzen, daß Gott
noch viel größere Dinge thun wird. Inzwischen da die Comtesse Isa-