3. Von Lichtenstein haben wir die Nachricht, daß der von hier dem
Herrn Grafen recommendirte Cantor, Siegmund, angenommen sey,
und nun schon etl. Wochen seinem Amte fürgestanden habe.
4. Nachdem obiges geschrieben, empfangen wir No. 4 vom 26ten Mart.
ad num. 1. Die geschriebene Predigten und der gedruckte Tractat von
Herr Pastor Schneidern sollen noch weiter mit Fleiß angesehen werden.
Bey der ersten perlustration ist schon so viel wahrgenommen, daß die
Predigt von 1699 lauterer und richtiger, als die folgenden, in welchen
und in der Bekenntniß sich die abweichende hypotheses wol spüren lassen,
wie auch schon dabey angemercket ist.
5. ad num. 2. Ich dancke für den Schlüßel, der mir gegeben ist,
warümb man sich bei der recommendation des Herrn Grothausen nicht
gerne meliren wolle, welches auch sonst mir zu mehrer Vorsichtigkeit dienen
kann. Das ist aber gewiß, wenn das einem imputiret werden soll, so
jemand, den man recommendiret, der Erwartung kein Genügen thut, so
müßte man überall von der recommendation abstrahiren: Denn in
Menschlichen Dingen ist nichts leichters, als daß es mit einer recommen-
dation fehlschlage, da dann der andere, dem man darunter zu dienen
gedencket, immer gedencken muß, daß man sein möglichstes thue.
6. ad num. 3. Von der recommendiriung eines Forstmeisters werde
ich denn wol abstrahiren, biß ich vernehme, ob Monsieur Minckwitz
dazu angenommen sey.
7. ad num. 5. Von der Veränderung des Standes habe ich von
dem Augenblick an, da ich davon gehöret, einen schädlichen effect befürchtet.
Wir wollen uns aber nur solches zu desto mehreren Gebeth und Unter=
stützung des Herrn Grafen v. Promnitz in Guten dienen laßen.
8. ad num. 6. Wir hätten vielleicht den Brief mit dem expressen
nicht weggesandt, noch des Herrn General Hallard und deßen Frau
Gemahlin Verlangen den 24ten Herrn zu sehen und zu sprechen, berichtet,
wenn wir nicht Sr. Hochgrfl. Gnd. völlige restituierung vermuthet hätten.
Gott mache dieselbe nur recht gesund, und dirigire im übrigen alles nach
seinem h. Willen.