D. 24ten April. No. X.
1. Wegen des Kellerschreibers zu Mühlingen Nahmens Herr Kellner
haben wir uns genau erkundet, und so viel Nachricht von ihm ein-
gezogen, daß wir nunmehro von seiner recommendation gang abstrahiren,
welches wir doch üm der Anverwandten willen stille halten werden.
2. Für die Communication des Briefes von dem Manne in Breslau
dancken wir, und bitten, wenn dergleichen ferner vorfället, solches ja zu
communiciren. Mit dem gedachten Briefe, weil er sehr erbaulich, trachten
wir zu wuchern, und communiciren ihn in unserer Correspondence.
Es wird aber im Verhütung einiges Mißbrauches, der einigen Lesern
dabey zufällig entstehen könte, allen Copeyen folgende Nota beygefügt:
Hieran ist an sich selbst nichts zu desideriren, wenn, wie zuversicht-
lich gehoffet wird, der Autor dieses Briefes nicht in Abrede seyn wird,
daß es doch noch allewege bey Lesung der Schrifft heiße: wie kan ich,
so mich nicht jemand anleitet? und, daß die Gaben des Geistes und der
Weisheit zum gemeinen Nutz dargereichet werden. So bleibet die Schrifft
der Kern der Bücher, und Christus der Kern der Schrifft; und das Amt
des Geistes, es werde mündlich oder schriftlich ausgeübet, machet beydes,
die Schrifft und Christum bey denen Menschen groß und herrlich, wozu
es auch verordnet ist.
3. Gleich ietzo lauffet No. VII vom 24. Apr. ein.
4. ad n. 2. Den Brief an D. Eylmar wil ich noch communiciren.
5. ad n. 3. Hrn. Rückern wil ich noch versuchen, im Paedagogio
zu accommodiren. Ich habe schon hier Herrn R. Fabern gesaget,
den Vorschlag mit Herrn Böhmen wiße ich nicht zu verbeßern.