Halle, den 5ten Aug. 1716.
Ew. Hochgräfl. Gnd. an mich abgelaßenes vom 27ten Jul. a. c.
habe ich erst den 13ten Aug. empfangen, und zwar gegen Abend, da
frühe morgens der Herr Assessor Schröder schon ins Mansfeldische
verreiset gewesen, von wannen er erst d. 27ten dieses wieder kommen
wird. Weswegen es denn eine Unmöglichkeit gewesen, daß die Acten
geschickt würden. Indeßen soll in seinem Hause bestellet werden, daß es
gleich geschehe, wenn er kommt.
Daß Ew. Hochgräfl. Gnd. auf Dero voriges nicht geantwortet, ist
mit Dero Erlaubniß geschehen, da der 23te Herr solches auf sich ge-
nommen, wie auch die gantze Sache mit denen Acten. Für übersendete
37 Thlr. für das Waysenhaus sage ich Ew. Hochgr. Gnd. u. Dero Hoch-
geliebten Fr. Gemahlin so hertzlichsten als unterthänigen Danck. Durch
das viele Gute, so dem Herrn Meyer erzeiget worden, und nun auch
den beyden jungen von Daßel, welche Ihnen als Exequirer über den
Hals kommen, weil sie etwa gegen den Vater ein Wort fallen laßen, daß
ihnen solches erlaubet wäre, ist meine Schuld, damit ich Ew. Hochgrl.
Gnaden und Dero Fr. Gemahlin verhaftet bin, sehr vermehrt worden.
Ich verwundere mich nur, daß der Mann so kühn gewesen, dieselben um