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Ew. Hochgr. Gn. überlaße ich den Herrn Lic. Spitz ohne wider-
Rede zu aller Dero beliebigen disposition in der Zuversicht, daß Gott
mir in meinem gegenwärtigen Mangel an arbeitern in denen gemein-
nützigen anstalten und bey der hiedurch mir so viel mehr mit den Jahren
zuwachsenden Last auf andere weise zu Hülfe kömmen werde. Ich faße
denn Kösteritz mit allem, was es hat, in die arme des Glaubens, und
bringe es mit Gebeth und Flehen vor das angesicht des HErrn, den ich
bitte, daß er daselbst die Ströme seines Segens biß an den jüngsten tag
fließen und dann in die Ewigkeit einfließen laßen wolle. Gelobet sei sein
heiliger Name, der helffe uns alle im Christi willen. Amen! Dero
Hochgr. Frau Gemahlin finden außer dem obigen Sie mit einschließenden
Wunsch hier à part meinert Segens Gruß und volligen consens den
Herrn Spitz und Herrn Schubert belangend.
A. H. Francke.
Halle den 5ten Jul.
1718.
 

Abgedruckt in: Schmidt, Berthold, Meusel, Otto (Hrsg.): A. H. Franckes Briefe an den Grafen Heinrich XXIV. j.L. Reuß zu Köstritz und seine Gemahlin Eleonore aus den Jahren 1704 bis 1727 als Beitrag zur Geschichte des Pietismus. Leipzig 1905, S. 92.