damsche Reise eben beschäftiget, der Printzeßin ein wenig geantwortet,
auch der Fräulein Denstädt ein wenig geschrieben, das Schreiben aber nicht
gesehen, woraus ich wegen des Stiffts mehr information haben sollen.
Ich bitte unterthänig gedachte meine hiebey gesandte Briefe gültigst zu
befordern; und verharre mit unterthänigster Begrüßung Dero Herrn Ge-
mahls Hochgr. Gn.
Ew. Hochgr. Gn.
unterthänigster Fürbitter
A. H. Francke.
Halle den
2. Mart: 1725.
 
Ew. Hochgr. Gn. können bey der Fürstin zu Niemb. mit einem
Schreiben an Dieselbe der Fräulein v. Denstädt die größte assistenz leisten,
wenn Sie die Sache, wie sie liegt, Ihrer Durchl. vorstelleten: Gottes
Führung der Fräulein v. Denstädt nach Saalfeld ist offenbar, auch ist Gottes
Werck an des Prinzen Gemahlin Sonnenklar, welches aber in seinem
ersten Anfang ist, daß ohne augenscheinliche Seelen-Gefahr der Beystand
der Fräulein ihr nicht kan entzogen werden, anderer vieler considerationen
ietzo nicht einmahl zu gedencken, u. werde sich etwa ein Mittel finden, das
Stifft Ihr zu conserviren, u. es inzwischen eine andere christl. Person
genießen zu laßen, od. auf and. weise.
 

Abgedruckt in: Schmidt, Berthold, Meusel, Otto (Hrsg.): A. H. Franckes Briefe an den Grafen Heinrich XXIV. j.L. Reuß zu Köstritz und seine Gemahlin Eleonore aus den Jahren 1704 bis 1727 als Beitrag zur Geschichte des Pietismus. Leipzig 1905, S. 112-113.