Halle den 17ten Mart: 1726.
Ew. HochGr. Gn. an mich gnädig abgelaßenes zuvörderst, und hier-
nächst auch die Beylagen habe ich mit gantz besondern vergnügen und
vieler Bewegung zum Lobe Gottes gelesen. Ich und meine Frau erkennen
mit demüthigen Danck die unermüdete Liebe, so Gott in Dero eigenem
und Hochgel. Hrn. Gemahls Hertzen gegen uns gewircket hat, daß
Dieselben unser vorm Jahr nicht müde worden, sondern eben, als wenn wir
Ihnen damals nicht Beschwerung genug gemachet hätten, uns auch in diesem
Früh-Jahr zu Beförderung meiner Gesundheit gern wieder haben wollen.
Gott wolle Ihnen solche Güte u. Liebe reichlich vergelten. Sonst muß
es dißfalls wol bey meinem alten Worte bleiben: Wie mein Vater will.
In solcher übergabe meines Willens will ich denn mein Gebeth mit Dero
so gar liebreichen Bitte und Fürbitte zu Gott als der dritte mann con-
iungiren; habe jedoch sonst billig Gott zu preisen, daß mich ietzo beßer
befinde, als vorm Jahr zu Pöltzig und zu Köstritz, nur daß mich noch
nicht getrauen darf zu predigen, auch nicht weiß, wie lange es so bestand
haben wird.
Für die gütige communication der beylagen erstatte hiemit meine
schuldige Dancksagung, und da eben einiges vom neuen aus dem Reiche