Hochgebohrne Gräfin,
Gnädige Gräfin und Frau,
Ew. HochGräfl. Gnaden an mich gnädigst abgelaßenes vom 27ten Aug.
habe ich den 1ten Sept: empfangen, und hat meine Frau alles sich unter-
thänigst empfolen seyn laßen, durch Herrn Silchmüller an die Fräulein
v. Miltitz das ihr aufgetragene zu bestellen. Meine Frau aber emp-
fielet sich unterthänigst, und dancket Denselben nochmals für alle uns
und denen, so wir bey uns gehabt, erzeigte Güte und Gnade. Gott der
alles, was nach menschl. Willen geschiehet in Ordnung setzen kan, bringe
auch die Testaments-Sache in die ihm gefällige Ordnung, und richte
es zu seiner Ehre und seines Namens Verherrligung. Ist das beste
Theil auf des Herrn Gemahls HochGräfl. Gnaden gefallen, so wird er
auch selbst die Kräfte und das Vermögen gern dazu geben. Dem Waysen-
Vater zu Langendorf waren indeßen 192 Rthlr. für sein Waysenhaus ver-
ehret und zwar aus Spanien, und er bekräftigte uns selbst, daß es wahr
sey. Und siehe! eben daselbst zu Langendorf empfieng ich mit unsern
Pferden Briefe von Halle, daß eine alte adelige Wittib resolvirt ist, vier
tausend Rthlr. an unser hiesiges Waysenhaus dergestalt zu vermachen,
daß künftigen Michaelis tausend und künftigen Johannis 3000 Rthlr.
gezahlet werden, und sie denn, so lange sie lebet, die Zinsen genieße, her-
nach alles schlechterding dem Waysenhause heimfalle. Dis ist denn