Paul Anton (1661–1730)

Paul Anton aus Hirschfelde in der Oberlausitz studierte Theologie in Leipzig, wurde stark und nachhaltig von den theologischen Reformideen Philipp Jakob Speners beeinflusst und gründete mit August Hermann Francke 1686 in Leipzig ein Collegium philobiblicum. Durch Fürsprache Speners wurde er 1695 an die neu gegründete Friedrichsuniversität Halle als Professor für Exegese, Polemik und Praktische Theologie berufen. Er war zugleich Mitglied des Konsistoriums in Magdeburg und wurde 1709 auch Inspektor über den Saalekreis. Paul Anton gehörte also schon früh der innerkirchlichen Erneuerungsbewegung an, die später als »Pietismus« bezeichnet wurde, und war ein enger Weggefährte und Kollege von August Hermann Francke. Beide prägten das pietistische Profil der Theologie an der Universität Halle. Paul Anton vermachte testamentarisch den größten Teil seiner Bibliothek von etwa 5.900 Titeln dem Halleschen Waisenhaus. Ein kleinerer Teil von 811 Titeln wurde dagegen am 7. Juni 1731 auf einer Auktion in Halle versteigert (Catalogus Librorum […] In Auditorio B. D. Pauli Antonii. 1731).

Literatur

Art. »Anton, Paul«. In: Bautz, Friedrich Wilhelm/Bautz, Traugott (Hrsg.): Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon. Bd. 1. Hamm (Westf.): Bautz 1975, Sp. 190.