sagen haben. Den Freytag hörete auch nicht, daß es solle
schlimmer worden seyn. Am Sonnabend aber komt Herr
N. und referiret, daß der Herr Neubauer eine gar schlimme
Nacht gehabt, und starck phantasiret habe. Ich wolte, wenn
ich aus der Beicht käme, selbst zu ihm gehen, konnte
es aber wegen eines gewißen Zufalls, der mich
nöthigte zu hause zu bleiben, nicht thun, schickte ab[er]
wieder an ihn, und ließ nach fragen. Die Ant-
wort war: Er hätte zwar eine schlimme Nacht und
viel phantasiren gehabt, er dächte aber es solte das
letzte mal seyn; Er habe doch vormittags 2. Stunden
geschlafen und sich im Schlaf recht erquicket, u.
gestärckt befunden. Die nacht darauf ist unser
Herr Milde bey ihm geblieben, der mir Sonntags
Früh referirte, daß er gar fein gewesen, er habe
mit ihm gesungen und viel erbauliches geredet.
Gestern als Montags früh kam iemand der
bey ihm gewachet und brachte wieder keine gute
Nachricht.
Ich ging darauf frühe um 8. Uhr zu ihm und hiel-
te er davor, daß das schwerste seiner Kranck-
heit vorbey; ich wünschte, daß diese seine Meinung wahr
sey, und er uns wiedergeschencket würde, indes
wüste er, daß homo und mortalis (ein Mensch u.
ein sterblicher) Synonyma wären, welches er
mit großen Nachdruck affirmirte. Weil er auf
zu stehen genöthiget ward, schied ich ein wenig von
ihm