142 Nr. 34 AM. Francke an Ph.J. Später 23. 7. 1692 34. A.H. Francke an Ph.J. Spener Glaucha, 23. Juli 1692 Inhalt Sendet den noch fehlenden Bogen seiner Predigt. - Berichtet von Äußerungen Christian Nicolais und Friedrich August Jahns gegen ihn. - Jacob Vogler und Elias Naumann haben niemanden aus der Gemeinde auf ihre Seite bringen können. Auch finden sie keine Zeugen für ihre Vorwürfe gegen Jungfer Agnes Graffner. Überlieferung A: AFSt/H D 88: 30 D: Weiske 1, 114 Theurester Vater in Christo, Ich sende nun hierbey den neulich rückständigen bogen von meiner predigt 1 . Erwarte nur die nechste Gelegenheit, daß ich eine partey exemplarien über¬ machen könne. Der Herr wird nun zeigen was sie hier und da für effect thun 5 wird. Desselben tages, nemlich nachmittag, da ich sie gehalten 2 , spricht Herr Nicolai 3 , man solle denen leuten nichts trauen, sie möchten sich purgiren wie sie wolten. Ein anderer, M. Jahn 4 , hat gesagt sie redeten auch von Christo wie andere, aber der tausende könne den Gifft nicht mercken. Ulis satisfacere nunquam poterimus. Bey der Gemeinde last sich noch ziemliches vergnügen 10 mercken. Kläger 5 haben niemand, wie sie gesuchet, auff ihre Seite bringen können. Mercken nun auch wohl algemach, daß sie sich mehr auff ungewiße plaudereyen als auff gewisse zeugen gegründet, daß viel gutes zu hoffen wäre, wenn die Sache gantz unparteiisch untersuchet würde, und die blöße der lästerer anderen zum Schrecken recht unter äugen gestellet würde. Denn 15 bißanhero an allen andern Orten, wie klar auch meine Unschuld gewesen, dennoch vertuschet worden. 10 Seite ] Seiten: D. 1 In dem am 19.7.1692 mitgeschickten Exemplar der gedruckten Predigt zum 6. So.n.Tr. (s. Brief Nr. 28, Anm. 18) hatte noch der Bogen mit dem Titel und der Widmung an die Gemeinde gefehlt (s. Brief Nr. 32, Z. 82-84). 2 3.7.1692. 3 Christian Nicolai (23.4.1643-1.4.1709), geb. in Lodersleben; 1661 Studium in Leipzig, Informator der Kinder des Apothekers Gabriel Rudolph in Halle, 1673 Diakon in Querfurt, 1686 Diakon und 1694 Pfarrer an St. Moritz in Halle (Dreyhaupt 2, 678f; Matrikel Leipzig, 313). ^ Friedrich August Jahn (9.12.1646-11.7.1716), geb. in Glücksstadt in Holstein; 1666 Stu¬ dium in Leipzig (1668 Magister), 1671 Reise nach Holstein und Dänemark, 1675 Adjunkt in Schmiedeberg bei Wittenberg, 1683 Adjunkt an der Marktkirche in Halle, 1688 Diakon und 1692 Archidiakon ebd. (DBA 598, 21-23; Jöcher, EB 2, 2232f; Matrikel Leipzig, 203; Auskunft Pfarrerkartei der KPS). Jacob Vogler und Elias Naumann (s. Brief Nr. 28, Anm. 6). |