Nr. 237 Pli.J. Später an A.H. Francke 13. 4. 1701
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237. Ph.J. Spener an A.H. Francke
Berlin, 13. April 1701
Inhalt
Empfiehlt den Studenten Friedrich Sückeland.
Überlieferung
A: AFSt/H A 125: 122
D: -
Von unsrem lebensfürsten Jesu leben und heil!
In demselben geliebter Bruder, Hochgeehrter Herr und Gevatter.
Von Herrn pastfor] Rindfleisch 1 bin ersuchet worden, diesen seinen ver¬
wandten Fridrich Sieglanden 2 , der ihres orts Theologiam studiren solle, an
denselben zu weisen, und dahin zu recommendiren, das er auch mit anderen 5
deßen liebe, treue, raths, Unterrichts und Vorsorge genießen möge. Von seinen
profectibus und jetzigem zustand weiß ich nicht, weil er alhier in Joachimico 3
frequentiret, daher zwahr nicht so gar viel von ihm zu versprechen getraue,
das er bereits mitbringe: Gott regire ihn mit seinem geist, und segne seiner
praeceptorum arbeit an ihm, ein tüchtiges werckzeug seiner gnaden bereitet in
zu werden. Womit schließe und nechst hertzlichem grüß an die Herrn
Collegas 4 (die auch bringern in ihre liebe aufFnehmen werden) samtlich der
göttlichen obhut erlaßende verbleibe
Meines Hochgeehrten Herrn Gev[attern] und gelfiebten] Bruders zu gebet
und liebe williger 15
Philipp Jacob Spener D. Mppria.
Berlin den 13. Apr. 1701.
Herrn Herrn August Hermann Francken der H. Schrifft professori publico
ordinario bey hochlöbl [icher] Fridrich universitet, und treufleißigen der
Glauchischen Kirche pastori. Meinem Hochgeehrten Herrn und in dem 20
Herren geliebten Brüdern.
Glaucha an Halle.
' Gemeint ist entweder Ägidius Rindfleisch (1640-1722), geb. in Buckow, seit 1670 Pfarrer in
Neuenhagen bei Berlin (Pfarrerbuch Brandenburg 2, 699), oder dessen Sohn, Ägidius Theodor
Rindfleisch (um 1667-nach 1736), geb. in Altlandsberg, seit 1696 Pfarrer in Hönow bei Berlin
(Pfarrerbuch Brandenburg ebd.).
2 Wohl Friedrich Sückeland aus Altlandsberg, der am 26.4.1701 in Halle immatrikuliert wurde
(Matrikel Halle, 443). Lebensdaten wurden nicht ermittelt.
3 Das 1607 in Joachimsthai gegründete und 1685 nach Cölln verlegte reformierte Gymnasium
(vgl. Zedier 14, 806).
4 Joachim Justus Breithaupt (s. Brief Nr. 7, Anm. 36) und Paul Anton (s. Brief Nr. 110,
Anm. 64).