August Hermann Francke –
ein biografischer Abriss
1663
Geboren in Lübeck (22. März) als Sohn des Juristen Johannes und Anna Francke, geb. Gloxin, Tochter des Lübecker Ratssyndikus und Bürgermeisters David Gloxin
1666
Umzug der Familie nach Gotha, da Franckes Vater zum Hof- und Justizrat Herzog Ernst des Frommen von Sachsen-Gotha-Altenburg berufen wird; Erlangung der Studienreife am Gymnasium in Gotha
1679–1685
Studium der Theologie und alten Sprachen in Erfurt, Kiel, Hamburg und Leipzig
1685
Magister; Dissertation; Beginn philologischer Vorlesungen an der Universität Leipzig
1687
Bekanntschaft mit Philipp Jakob Spener in Leipzig; Glaubenskrise und Bekehrung in Lüneburg
1689
Anklage wegen sogenannter pietistischer Umtriebe; Weggang aus Leipzig
1690
Übernahme eines Pfarramtes (Diakonat) in Erfurt; Dozent an der Universität Erfurt
1691
Entlassung aus dem Erfurter Pfarramt und Ausweisung; Berufung als Pfarrer an die St. Georgenkirche in Glaucha und zum Professor für Griechisch und orientalische Sprachen an die Universität Halle
1692
Antrittspredigt in Glaucha (7. Februar) und Beginn der Vorlesungen an der Universität (15. Februar); erste Streitigkeiten mit der hallischen Stadtgeistlichkeit
1694
Heirat mit Anna Magdalena von Wurm; aus der Ehe gehen drei Kinder hervor
1695
Gründung der Armenschule (Ostern) anlässlich einer Spende von vier Talern und 16 Groschen; Gründung des Pädagogiums (Pfingsten); Beginn der Versorgung von Waisenkindern
1696
Eigenständige Haushaltung für Waisenkinder; Freitische für Studenten
1698
Grundsteinlegung des Waisenhauses (13. Juli); Ernennung Franckes zum Professor der Theologie; Erteilung des kurfürstlichen Privilegs für das Waisenhaus (19. September)
1699
Mitglied der Society for Promoting Christian Knowledge in London
1699/1700
Neue Streitigkeiten und abschließender Vergleich mit der hallischen Stadtgeistlichkeit
1701
Einweihung des neuen Waisenhauses (29. April); Beginn der Medikamentenexpedition und der Arbeit des Waisenhausverlages; Francke wird Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Societaet (Akademie) der Wissenschaften
1705
Reise Franckes durch Norddeutschland und in die Niederlande
1706
Beginn der Arbeit der Missionare der Dänisch-Halleschen Mission in Tranquebar/Südindien
1707
Errichtung einer Lehrerbildungsanstalt (Seminarium selectum praeceptorum)
1708
Die ersten „Missionsberichte“ aus Tranquebar werden in Halle publiziert
1709
Aufenthalt Franckes in Berlin, Spannungen zwischen Francke und König Friedrich I. von Preußen
1710
Gründung der Cansteinschen Bibelanstalt, der ersten Bibelverlagsanstalt der Welt (21. Oktober)
1713
Besuch des Preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. in den Stiftungen (12. April), Erneuerung aller Privilegien
1714
Francke wird zum Pastor an St. Ulrich in Halle berufen
1715
Hochzeit seiner Tochter Johanna Sophia Anastasia mit Johann Anastasius Freylinghausen (29. Oktober)
1716/17
Francke ist Prorektor der hallischen Universität
1717/18
Reise ins Reich, vor allem nach Süddeutschland
1723
Ausweisung Christian Wolffs aus Halle auf Betreiben der Theologischen Fakultät (13. November); Johann Anastasius Freylinghausen wird Subdirektor der Franckeschen Stiftungen
1725
Besuch in Potsdam anlässlich der Errichtung des Militärwaisenhauses; Erkrankung Franckes
1726
Francke erleidet im November einen leichten Schlaganfall.
1727
Francke hält seine letzte Vorlesung (15. Mai). Er stirbt am 8. Juni an einer Urosepsis.