halten konte. Im folgenden 1736 Jare ziereten ver-
schiedene Hochgräfliche, Christliche Tugend liebende Stan-
des Personen mit dero ansehnlichem Gefolge die Univer-
sitaet, unter Hoch Denenselben Sr. Excell. der Regierende
Graf Heinrich Ernst von Wernigerode pp welche in
dero Wonung dann und wann eine Erbauungs-
Stunde zu halten geruheten, und frommen Studenten
und Bürgern mit beizuwonen erlaubten, welche
dem Amanuensi nützlich und gesegnet waren.
Im selbigen Jare vereinigte er sich //mit// zween redlichen
Studiosis Theol. arme unwißende Bettel Kinder
im Buchstabiren, Lesen, Schreiben und Catechismo
zu unterrichten, mieteten zu dem Ende eine Stube, schafften
Bücher pp an, und namen ein Häuflein armer Kinder auf,
welchen sie Ihre Nebenstunden widmeten. Ob nun wol sol-
che Unternemung weder den dasigen Herren Predigern
noch Schulmeistern nachteilig seÿn konte, so ruheten die-
selben doch nicht, sondern verklagten die 3 Studenten bei
der Regierung zu Hannover, als ob sie eine gefärliche
Neuerung unternommen. Inzwischen fügte es Göttliche
Vorsehung so, daß eben Sr. Excell Herr Graf Reuss der 11te
von Graitz p in Göttingen residirten, Dero Damaliger
Hofmeister und Rath, der Hochedelg. Herr Riesenbeck
ein hoch gelehrter Rechts Gelehrter und bewärter
Christe, sich der Sache annamen und Gegen//vor//stellung
bei der Regierung in Hannover thaten. Darauf
erfolgte ein Rescript von der Landes-Regierung