Extract zweyer Briefe an den Herrn Prof. Francken, welche
wohl verlohren sind.
Vom 14 Octobr. 1737
  1. Den 29 Julii haben wir Ew. HochEhrwürden letzte Briefe von verschiede-
    nen Datis beantwortet, welches Packet Herr Spangenberg zur Be-
    stellung übernommen.
  2. Wunsch, daß Gott den Herrn Prof. Francken zu unserm u. seiner Kir-
    che Besten noch lange gesund, u. bey Leben erhalten wolle.
  3. Einige Nachricht von Haltung unserer Betstunden u. AmtsVerrichtun-
    gen, und wie viel Gutes uns der liebe Gott aus der Erkenntniß
    seines Sohnes schencket.
  4. Die Sorge für äußerliche Dienge in der gemeine thut uns Scha-
    den, so lange kein andrer da ist, müßen wir die Last schon
    tragen, wir //vieleicht// haben wir an den dem Herrn Thilo, den wir sehr
    erwarten, einen guten Beystand.
  5. Die Hütte, wo wir den GottesDienst halten, ist sehr incommode,
    daher wünschen wir uns eine ordentliche Kirche u. Schule.
    Vieleicht erweckt Gott gute Hertzen zur Beysteuer, welches auch
    unsern armen Leuten zur Gelegenheit dienen würde, hier
    etwas zu verdienen, wie bey dem Waysenhause geschehen.
  6. Des Herrn Plaschnigs und der 3en Herrn Missionarien Brief an
    uns werden wir so bald als möglich beantworten, sie
    waren uns sehr lieb.
8. Wie steht es doch mit meinem Vetter Müller? Wir hoffen
der Werthe Herr Prof. Baumgarten ist noch gesund, u. arbeite
im Seegen.
Vom 14 Novembr. 1737
  1. Ihre letzten Briefe vom 13 Julii 1737 haben wir nebst des Herrn
    Geheimen Rath Walbaum seinen über Charles-Town erhalten.
  2. Wir hoffen, Sie werden nun das damahls mangelnde Stück
    unsres Diarii erhalten haben. Wir bitten uns über die
    Contenta desßelben, welche die zwischen uns u. Herrn Vat
    vorgefallene Differentien betreffen, ihre Gedancken aus;
    indem wir versichern können, daß Ihre Briefe an uns
    und den Unsrigen gesegnet seyn, welches auch von dem
    letzten Brief melden muß.
  3. Es gereicht unszur Stärckung und Lobe Gottes, daß Sie
    wieder für Artzeney, Leinwand u. Bücher sorgen, auch
    an Gelde ein ansehnlich Present schicken wollen. Wir
    suchen mit den Gaben durch Gottes Gnade wuchern, und
    der Herr läßt es uns auch hier und dar gelingen, mwie
    davon ein Exempel, das mir unter den Brief-Schreiben
    begegnet, zum Lobe Gottes angeführt.
  4. Die Bekehrung des Studiosi Herrn Forbigers erfordert u. lehret
    mich, an Niemands Bekehrung zu depresiren, ich recommen-
    dire ihn ein tieffes Grundlegen. Mein Vetter Müller
    beuget mich. Wo er das Stipendium des Herrn von Burgsdorff
    genießt, das ich genoßen habe, wird sich dieser liebe Wohl-
    thäter sehr betrüben.