Copia eines Briefes an Herrn Rath Walbaum,
welcher verloren gegangen. vom 4 Febr. 1744.
 
In dem Herrn Jesu theuerster und werthester Herr Rath.
 
Daß Sie noch am Leben und ein aufrichtiger Gönner unsers Eben-
Ezerschen Häufleins sind, haben wir aus denen ietzt empfange-
nen Nachrichten aus Europa ersehen, und sind auch dafür zum
Lob des Herrn aufgemuntert worden. Er stärcke Sie ferner am
Leibe, Seel und Geist, und laße Sie noch viele Jahre grünen wie
ein Baum, der im Paradies findt Raum, wenn sie sollen von
dieser Erden durch den Tod versetzt werden. Aus einer unter den
Briefen mitgekommenen Specification, wie auch aus einem Schrei-
ben von Herrn D. Francken habe zu meinem großen Vergnügen
ersehen, daß gar mancherley angenehme Liebes Gaben nicht nur
für uns, unsere Gehülfinnen und Kinder, sondern auch für
Erwachsene und Kinder beyderley Geschlechts in unserer Gemeine
von ihrem gesegneten Saalfeld nach Halle, und in dem im August
abgegangenen Kasten über Hamburg und London nach Eben-
Ezer zugeschickt worden, welcher Kasten zwar noch nicht ange-
kommen ist, aber doch unter den Schutz und Begleitung des
Allerhöchsten nächstens hier erwartet wird. Der liebreiche Gott,
der auf unzählige Weise für uns sorget, und durch eben so
viel Liebes Seile uns alle immer näher zu sich ziehen will,
hat uns schon aus der Specification und brieflichen gar erbau-