7. Aus der Kirchen gingen besagte Herren
mit dem Herrn Professore durch die Saltzkothen und
zeigten, auff welche arth hieselbst das Saltz berei-
tet werde: sie kamen auch zum Brunnen, den
man erstl. vor einem Jahre, neu gefaßet hatte;
ferner brachten sie den Herrn Professorem
an den Kocker fluß, woselbst die Halloren
das Holtz aus dem Waßer zogen, damit sie sieden,
und thürneten es zu beyden Seiten in die Höhe.
Zuletzt begleiteten sie die Herrn Professorem
durch ein gut theil der Stadt, über den Marckt
in sein logis.
8. Zur mittags mahlzeit ist der Herr
Professor mit seinen Gefehrten in der Frau
v. Vorburg Hauß gangen, woselbst der Herr
D. mit speisete. Es ward erzehlet
daß der Magistrat der Stadt S. Hall einen
Streitt mit den Catholicken wegen Besetzung
einer Pfarr-Stelle habe, und bisher alle
Sontag ein Prediger mit gewapneter Hand
müßen in die Kirche bringen laßen. Sonst
war auch von dem großen Betruge der
conversorum aus dem Pabstthum gesprochen.
9. Der Buchdrucker Majer übergab
einen gedruckten Vorschlag von einer Aufflage
der teutschen Bibel in folio, welche Herr Bey-
schlag, verstorbener Prediger in S. Hall
herausbringen wollen.
10. Der Herr Prof. ging zu der Frau
von Stetten, einer Schwester der Frau von
//Vorburg// Gemmingen, welche sehr ungesund ist.
Die Frau v. Vorburg war auch mit gegen-
wärtig und der Herr Prof. recommendirte
derselben essent. dulc. und versprach auch,
derselben etwas zu schicken.
11. Der Herr Diac. Wibel nöthigte
Köppen in sein Hauß, erkundigte sich nach
den Zustand der Vniversität, insonderheit
Herrn D. Breithaupts und zeigte seine
bibliothec.