Nr. Hl Ph.J. Spener an AM. Francke 23.11. 1695 413 111. Ph.J. Spener an A.H. Francke Berlin, 23. November 1695 Inhalt Schlägt in Reaktion auf Heinrich Wilhelm Ludolfs Brief Justus Samuel Scharschmidt für die Moskauer Pfarrstelle vor. — Will Schrift gegen Valentin Alberti bald fertigstellen, muß dann auf August Pfeiffer antworten. — Johann Paul Astmann halt nach langer Krankheit seine Antritts¬ predigt. Überlieferung A: AFSt/H A 125: 51 D: Kramer, Beiträge, 338-340 Jesum mit allem, was er uns von himmel gebracht und geschencket hat! In demselben hertzlich geliebter Bruder, wehrter Herr und Gevatter. Es hat mich Herrn Ludolffs 1 (welchen ich vermeine eben derjenige zu sein, den ich in Franckfurt am Mayn bey seinem Vettern dem berühmten Herrn Ludolffen 2 habe kennen lernen 3 , und welcher damal in einem seltsamen 1 von ] vom: D. 3 sein, ] + (welchen ich vermeine eben derjenige zu sein,) [Dittographie]. 1 Heinrich Wilhelm Ludolf (20.12.1655-25.1.1712), geb. in Erfurt; 1686 Sekretär des Prinzen Georg von Dänemark, 1693 Rußlandreise; danach Aufenthalte in England, Holland und von November 1697 bis März 1698 in Halle bzw. Glaucha; 1698/99 Orientreise, 1700 Rückkehr nach London und korrespondierendes Mitglied der Society for Promoting Christian Knowledge (RGG 4 5, 539f; Kramer 1, 258, Anm. 1; LP von AW. Böhme [The faithful Steward [...], London 1712]). — Ludolfs Reformziel einer „ecclesia universalis", das mit diplomatischen und wirtschaft¬ lichen Anliegen eng verknüpft war und Franckes Interesse traf bzw. weckte, bezog sich zunächst auf Rußland und den Orient, dann auf England. Ludolf lebte seit 1701 in enger Verbindung mit Anton Wilhelm Böhme (1673—1722), der verschiedene Schriften Ludolfs postum veröffent¬ lichte (Reliquiae Ludolfianae [...], London 1712; vgl. J. Tetzner, HW. Ludolf und Rußland, Berlin 1955; Winter, passim; H. Goltz, Ecclesia universa. Bemerkungen über die Beziehungen H.W. Ludolfs zu Rußland und zu den orientalischen Kirchen [Ökumenische Beziehungen des August-Hermann-Francke-Kreises], in: WZ Univ. Halle 28 [1979], ges.- und sprachwiss. Reihe, H. 6, 19-37; A. Sames, Anton Wilhelm Böhme, Göttingen 1989 [AGP 26], 133-149 u.ö.; D.L. Brunner, Halle pietists in England. Anthony William Boehm and the society for promoting Christian knowledge, Göttingen 1993 [AGP 29], passim; R. Wilson, Heinrich Wilhelm Ludolf, August Hermann Francke und der Eingang nach Rußland. In: Halle und Osteuropa. Zur eu¬ ropäischen Ausstrahlung des hallischen Pietismus, hg. J. Wallmann u. U. Sträter, Halle 1998 [Hallesche Forschungen, 1], 83-108). 2 Hiob Ludolf (15.6.1624-8.4.1704), geb. in Erfurt, Philologe und Staatsmann; 1645 Studien¬ reisen durch die Niederlande, England, Frankreich, Italien, Schweden und Dänemark; 1652 Gothaischer Legationssekretär auf dem Regensburger Reichstag, 1654 Hofmeister der Gothaer Prinzen, 1658 Hofrat, 1666 Kammerdirektor in Gotha; 1675 Kammerdirektor in Altenburg, seit 1677 Aufenthalt zumeist in Frankfurt a.M.; Geheimer Rat der Herzöge zu Sachsen ernestinischer Linie; 1681 Kammerdirektor des Kurfürsten zu Pfalz; kursächsischer Rat und Resident zu Frank- |