Seite
 



Hochwolgeborner, Gnädiger Herr,
 
Das rescript wegen der Kopf-steuer ist eben
recht kommen, weil sie es gestern urgiret.
sie werden ja dabey nun acquiesciren.
Wegen des Studiosi Rosum habe ich wohl
erinnerung gethan, aber weils auffs loß an-
kommet, dienet auch die Erinnerung wenig; und
hoffe ich doch die dergleichen an mich bringen
werden berichtet werden, daß ich bey den
Freytischen gar nichts thun kan u. daß es mit
meinen anstalten keine connexion hat. Der
Stud. Bel ist im Closter zur lieben Frauen zu
Magdeburg. Herr Adlung wird bald von hier auf
Berlin u. so wieder in Ungarn gehen. Herr Nau-
manns //von// Breslau bedencken wegen der Kinder habe
ich gelesen. minime placet. Herr Gedike sol
Schmidium mitbringen. Ich verharre
Ewr Gn.
Gebetschuld.
A. H. Francke
Die Frl. aus Schlesien ist
noch nicht bey uns ankommen.
ach wie lieb wäre mirs,
wenn wir in Berlin die Fußstapfen
könten gedruckt kriegen.
 

Abgedruckt in: Der Briefwechsel Carl Hildebrand von Cansteins mit August Hermann Francke. Hg. von Peter Schicketanz. Berlin [u.a.], de Gruyter, 1972 (= Texte zur Geschichte des Pietismus, 3, 1), S. 371.