Den 26ten Febr. 1715
 
Die liebe Frau Prof. Langin hatt Gott gestern
mittag zu sich genommen. Der himml. Vater vertete
überschwenglich ihre Stelle bey denen hinterlaßenen
Mann u. Kindern. Es ist leicht zu erachten,
wie schmertzlich jenem diese Scheidung fället.
Herr M. Hencke hat am Sonntage bey uns ge-
prediget. Die Gemeine hat gar nichts daran
außgesetzet; und haben resolviret, was ich
nimmer vermuthet, ihm jährlich hundert thlr.
zu geben; und Herrn Hoffmann, unsern bißhe-
rigen Küster zum Rector zu nehmen, als zu
deßen annehmung die Gemeine das jus hat;
so wird auch wieder einander feiner Studi-
osus an Herrn Hoffmanns Stelle custos. Ihre
Sorge ist, daß doch ja die guten Ordnungen
alle im Stande bleiben möchten. Was Her M.
Hencke zu seinem unterhalt noch mehr be-
darf, empfänget er von mir. Er ist heute
wie-