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Halle den 16ten December 1725.
Ew. Hochgr. Gn. haben hiebey zu empfangen, als der 24.te Herr,
24 Exemplaria von der 20. Contin. des Berichts von d. Mission in
Ost-Indien. Hiebey ist meine unterthänigste Bitte, die große Bemühung
zu übernehmen die Distribution für das Voigtland von diesen 24 Exempl.
zu machen, jedoch Gera ausgenommen, als wohin ich durch den Studiosum,
der dieses Kästlein bis Gera mit nimmt, à part 3 Exemplar, für
Herrn Hoffmann, für die Frau Löscherin, und für den Herrn Super-
intendenten geschicket habe. Nun ist denn noch das liebe Köstritz, Graitz,
Ebersdorff, Lobenstein, Zeilenrode. Nach Schlaitz wil ich durch unsern
Provisor an seinen dortigen Bruder Halecium auch einige à part
schicken, daß dahin von diesen 24 auch keins darf geschickt werden. Wenn
Ew. Hochgr. Gn. nur die Personen benennet, denen Sie urtheilen, daß es
geschickt werden müßen, so wird dann der liebe Hr. v. Geisau so gut
seyn, die weitere Besorgung zu thun, daß es einem jeden in seine Hände
komme. Ich werde, wie für unzählig anders Gutes, also auch für die
hierunter habende Bemühung höchst verbunden seyn, indem ich dieselbe
als ein compendium sonst mir darunter obliegenden vielen Mühe zu ge-
nießen habe. Es wird hoffentl. das Lob Gottes in den bevorstehenden Feyer-
tagen nicht vermindern, sondern vermehren. Es heiße nun immerdar:
d. Herr hat großes an Ihnen gethan (den Heyden in Indien) und: der
Herr hat großes an uns gethan (in diesen Gegenden, da wir weyland
auch Heyden waren), des sind wir frölich. Gelobet sey d. Name des
Herrn. Hallelujah.
Ew. Hochgr. Gnaden
unterthäniger Fürbitter
August Hermam Francke.
mpp.
Halle, den 16ten Dec.
1725.
 

Abgedruckt in: Schmidt, Berthold, Meusel, Otto (Hrsg.): A. H. Franckes Briefe an den Grafen Heinrich XXIV. j.L. Reuß zu Köstritz und seine Gemahlin Eleonore aus den Jahren 1704 bis 1727 als Beitrag zur Geschichte des Pietismus. Leipzig 1905, S. 126.