Theurester Vater in Christo,
dero wehrtes habe erhalten, mein jüngstes so in großer Eyl
geschrieben wird verhoffentlich auch eingelauffen seyn; weil
ich doch den auffsatz mit beylegen sollen, wird verhoffentlich
nichts versäumet seyn, daß das memorial einen posttag
später kommet. Ich bin den auffsatz noch einmahl mit
Fleiß durchgangen, und ist mir so gerathen, wie er da ist.
Ich meyne ja wohl nicht, daß etwas zu hart darinnen
sey, si rei indignitatem et hominum malitiam spectemus.
Solte aber ich hierinnen nicht recht urtheilen, könte ja
mein theurester Vater austreichen und ändern nach gefallen
und würde der liebe Ludwig Wilhelm oder Herr Schade
mir gern procuriren, daß es rein abgeschrieben, und
also dann überreichet würde nebst dem unterthgsten me-
morial. Die copey wird aber ohne dem nöthig seyn, es
werde etwas geändert seyn oder nicht. Hier bin ich so
überhaüffet, daß alles eiliger zu gehet, als ich wünsche. Habe
auch zu bitten, wenn es nöthig erachtet wird, daß dem
memorial auch das scriptum selbst beygefüget werde,
von den 3 Mägden, davon neulich ein exemplar übersandt.
Die verbrennung des Titulblats möchte wohl nicht wünschen.
1) Ist mein Name drauff, u. wird ein schandl. Gespött der leute ver-
ursachen. 2) Wird es bey vielen, die damit sich getragen, u. vielleicht
contribuiret, wie man auch gesaget von Pfännern hieselbst,
große bitterkeit und haß gegen mich verursachen. 3) Wird eine
von mir streng gesuchte Rache drauß abgenommen werden. Ich laße
mir aber gefallen, was Gott geschehen lässet. Das rescript
wegen Nicolai habe eingelöset. Er hat am Sontage vor 8 tagen
gesaget, über 8 tage wolle er es noch //krasser [?]// ärger machen. Aber Gott
hat ihm eine kranckheit zu geschicket, daß er noch nicht wieder auff
die Cantzel gekommen, und sagt man es sey gefährlich. Herrn von