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Aufsatz
Das sechzehnde Gespraech Mit einigen Bramanen/ ob man erst GOtt/ oder sich selbst, oder die Dinge ausser sich erkennen lernen solle? ob ein Boeser fromm, und ein Frommer wieder boese werden koenne? ob die Seelen derer, die in Mutter Leibe, oder als kleine Kinder gestorben, in der Seligkeit mit denen andern gleiche Vollkommenheit haben? ob die Einwohner des Himmels und der Hoellen, sich auf solche Weise vermehren, als die Menschen auf Erden? ob der Ort der Seligkeit in gewisse Laenge, Breite, Hoehe und Tieffe eingeschlossen sey? ob in der Seligkeit viele Sprachen geredet werden? ob die Tugend oder die Suende in der Welt den Sieg davon trage? ob die Zeit oder die Menschen an dem gegenwaertigen Boesen Schuld seyn? warum die Menschen so geschwind vergehen, und gleichwol das Welt-Gebaeude immer stehen bleibe? wormit diese Heyden die boesen Thaten ihrer Goetter entschuldigen, und alles vor wahr annehmen, was von ihnen geschrieben; wie ihr Gesetz entstanden; was vor Art Lehren darinnen enthalten; ob darinnen nur ein Weg, oder viele Wege vorgeschrieben seyn? worinnen der Bramanen Reinigkeit vor andern bestehe? wie und zu was Ende sie ihre Wercke verrichten; was vor allgemeine Mittel sie haben, von Suenden befreyet, und zum Guten tuechtig gemachet werden; worinnen ihr Gebet bestehe, und wodurch sie sich von der Annehmung der Christl. Lehre abhalten lassen.
Entstehung
Tranquebar 30.5.1714
Seite
777
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