vor in seinen Amts- und anderen Geschäften uner-
müdet. Bey dem allen hat er auch an diesem Orte
erfahren müßen, daß ein Knecht Gottes nicht jedermann
//es// zu Dancke machen kan. Sein Vortrag selbst, der doch
recht Apostolisch war, wurde von solchen, die ohne Er-
fahrung von geistlichen Sachen urtheilen, für gar
zu einfältig gehalten und getadelt. Sein Leben und
Wandel selbst ist vielerleyen, jedoch ungegründeten, iu-
diciis unterworfen gewesen. Seine Demuth hielten
manche für eine etwa angebohrne Niederträchtigkeit;
seine besondere Hertzens-Redlichkeit für Einfalt;
sein Eyfer in Beförderung guter Anstalten muste
praecipitantz heißen. Summa, er war gar ein ge-
ringer Mann in den Augen der stoltzen, und ein
solcher, der nicht zu leben wüste. Ja, es fehlte
nicht an groben Verleumdungen und Lästerungen,
die er jedoch mit Gedult ertrug, und war so
ferne von ihm, daß er hätte sollen wieder schelten,
wenn er gescholten ward, daß er vielmehr seg-
nete, und daß Gott solche böse Leute bekehren
mögte, hertzlich wünschete.
Was aber den sel. Herrn Superintendeten am mei-
sten drückte, war dieses, daß er die vorhabende
Verbeßerungen, in specie des Schulwesens, nicht
nach Wunsch zu Stande bringen konte. Er wurde
also in die letzt fast niedergeschlagen, so daß er,
da er sonst eines muntern Geistes war, selbst
einer Aufrichtung von nöthen zu haben schien.
müdet. Bey dem allen hat er auch an diesem Orte
erfahren müßen, daß ein Knecht Gottes nicht jedermann
//es// zu Dancke machen kan. Sein Vortrag selbst, der doch
recht Apostolisch war, wurde von solchen, die ohne Er-
fahrung von geistlichen Sachen urtheilen, für gar
zu einfältig gehalten und getadelt. Sein Leben und
Wandel selbst ist vielerleyen, jedoch ungegründeten, iu-
diciis unterworfen gewesen. Seine Demuth hielten
manche für eine etwa angebohrne Niederträchtigkeit;
seine besondere Hertzens-Redlichkeit für Einfalt;
sein Eyfer in Beförderung guter Anstalten muste
praecipitantz heißen. Summa, er war gar ein ge-
ringer Mann in den Augen der stoltzen, und ein
solcher, der nicht zu leben wüste. Ja, es fehlte
nicht an groben Verleumdungen und Lästerungen,
die er jedoch mit Gedult ertrug, und war so
ferne von ihm, daß er hätte sollen wieder schelten,
wenn er gescholten ward, daß er vielmehr seg-
nete, und daß Gott solche böse Leute bekehren
mögte, hertzlich wünschete.
Was aber den sel. Herrn Superintendeten am mei-
sten drückte, war dieses, daß er die vorhabende
Verbeßerungen, in specie des Schulwesens, nicht
nach Wunsch zu Stande bringen konte. Er wurde
also in die letzt fast niedergeschlagen, so daß er,
da er sonst eines muntern Geistes war, selbst
eine
Und