und beten, mit dem Zusatze: Ich werde im Himmel mit euch
singen. Er ließ darauf verschiedene Lieder theils singen, theils
vorlesen, und stimmte sehr inbrünstig mit ein. Die Lieder
waren: Der Tod führt uns zum Leben; it. wie fleucht da-
hin der Menschen Zeit
! Jesu, meiner Seelen Leben; war-
um solt' ich mich grämen
; (aus welchem sonderlich
die worte: Alda will in süßen Schätzen p gleichwie aus
dem vorhergehenden das Ich bin dein und du bist mein p
sein Hertz erquickten, deren, wie auch anderer, er sich
nachher zum öftern bediente.
Sonnabend früh forderte er seine Kinder (nemlich den da-
mals gegenwärtigen jüngern Sohn, und seine Jungfer Tochter)
vor sich, küßete dieselben, vermahnete und segnete sie,
stellete ihnen insonderheit beweglich vor, wie er in seiner
Jugend, als ein Vaterloser Wayse, täglich 2 mal
auf den Knien vor Gott gelegen, der ihm denn auch
so unzehlig viel Wohlthaten erwiesen, daß er hier in
der Zeit ihm nicht gnug dancken können, wolte es also
noch thun in der Ewigkeit. Seine wehrte Frau ver-
sicherte er, daß Gott mit seiner Gnade ihr beystehen,
und ihr von Natur blödes Gemüth stärcken würde,
sagte unter andern: Sie weine nicht, wir scheiden uns
nicht. Auf der Frau Superint. Anfrage, ob er auch sei-
nes Amts wegen noch was auf seinem Hertzen
und Gewißen hätte, erwiederte er: der Herr Jesus
hat mich schneeweiß gewaschen in seinem Blute er
hat mich gewaschen. Saget denen Predigern auf dem
Lande, wo ich durch meine Gelindigkeit was verse-
hen, das werde ihnen der Herr zeigen, welche Rede
er