Societät losgerissen. Daß es aber von der //H[ochlöblichen] S[ocietät]// von Engelland nichts mehr in der gegen-
wärtigen Lager erwarten kann, das weis es schon und mir hatten [Sie] es
nicht nöthig zu schreiben. Allein was Bitten, Gebeth und Fürbitte betrift,
1. Timoth. 2,1. die sind wir um des HErrn und des Gewissens willen, allen
Menschen schuldig. Und davon können Sie mich und EbenEzer nicht ausschlie-
ßen, wenn Sie ein so erfahrener Mann im Christenthum seyn wollen1. Wenn
die EbenEzerische Gemeine sich in den kläglichen KriegsZeiten äußerst ausgelassen be-
zeigte, so betrift doch dieses nicht alle und jede Glieder. Es wurde nur offenbahr,
was in den Menschen war. Wir empfinden jetzt wohl die traurigen Folgen jener
blutigen Revolution. Gott hat sie aber, nach seinen Gericht geschehen lassen
oder vielmehr zugelassen. Das konnten redliche Gemüther nicht hindern, so wenig
Joseph von Arimathia, und Nicodemus die blutdürstigen Anschläge der Mörder
des Allerheiligsten hindern konnten. Matth. 26, 54. Wie würde die Schrift
erfüllet? sagt der Heiland. Es muß also gehen. (nicht durch einen unbedingten Rath-
schlus Gottes,) Es muste also mit Amerika auch so gehen. Da aber die Ver [änd]e-
rungen der Reiche und Staaten von dem unendlichen erhabenen dreyeinigen Gott
abhängen, so sollten Menschen auch gar nichts darwider reden. Vielmehr haben wir
zu beobachten was der Geist Gottes durch den Apostel uns befohlen hat. 1. Timoth. 2, 1.2.//sqq.//
Im Kriege hat wohl keine Parthey recht. Warum bäthen wir denn vor Krieg
und Butvergiessen behüt uns lieber HErr Gott. Noch weniger geziemt
es sich vor Prediger Theil an den KriegsHändeln zu nehmen, wie Herr Triebner
that, er mag auch seine Sache mit noch so scheinbaren Vorwändten anzustreichen
wissen. Was er hier in EbenEzer that, das hat man alles gebilliget. Auch //das// wenn
er wider den Rabenhorst seinen abgesagten Feind zeugte, hörte man an. Ein
Feind2 kann kein unpartheyisches Zeugnis ablegen. Wenn Sie jetzt wider mich
zeugen, so ist Ihr Zeugnis nicht wahr, da Sie mich nicht persönlich kennen, so wenig
als ich Sie kenne, und auch wohl in diesem Leben nicht werde kennen lernen.
Gott gebe uns, daß an jenen Tage unser keiner dahin bleibe! Das werden Sie
doch wohl mit mir wünschen und bitten. Als ich in kränklichen Umstän-
den an Sie schrieb, nicht um Ihnen lästig zu fallen, nur Sie zu bitten mir eine
Gefälligkeit zu erweisen, war ich in der kummervollsten Lage, da ich, wenn ich
krank bin, nicht das Geringste zu meinem Unterhalt bekomme, und doch will
ich mich darüber nicht einmal beschweren, weil mir der HErr gnädig durchhalf. Das
Wort Krankheit haben Sie in Ihrer Antwort unterstrichen.3 Im geistlichen
wärtigen Lage
nicht nöthig zu schreiben. Allein was Bitten, Gebeth und Fürbitte betrift,
1. Timoth. 2,1. die sind wir um des HErrn und des Gewissens willen, allen
Menschen schuldig. Und davon können Sie mich und EbenEzer nicht ausschlie-
ßen, wenn Sie ein so erfahrener Mann im Christenthum seyn wollen1. Wenn
die EbenEzerische Gemeine sich in den kläglichen KriegsZeiten äußerst ausgelassen be-
zeigte, so betrift doch dieses nicht alle und jede Glieder. Es wurde nur offenbahr,
was in den Menschen war. Wir empfinden jetzt wohl die traurigen Folgen jener
blutigen Revolution. Gott hat sie aber, nach seinen Gericht geschehen lassen
oder vielmehr zugelassen. Das konnten redliche Gemüther nicht hindern, so wenig
Joseph von Arimathia, und Nicodemus die blutdürstigen Anschläge der Mörder
des Allerheiligsten hindern konnten. Matth. 26, 54. Wie würde die Schrift
erfüllet? sagt der Heiland. Es muß also gehen. (nicht durch einen unbedingten Rath-
schlus Gottes,) Es muste also mit Amerika auch so gehen. Da aber die Ver [änd]e-
rungen der Reiche und Staaten von dem unendlichen erhabenen dreyeinigen Gott
abhängen, so sollten Menschen auch gar nichts darwider reden. Vielmehr haben wir
zu beobachten was der Geist Gottes durch den Apostel uns befohlen hat. 1. Timoth. 2, 1.2.//sqq.//
Im Kriege hat wohl keine Parthey recht. Warum bäthen wir denn vor Krieg
und Butvergiessen behüt uns lieber HErr Gott. Noch weniger geziemt
es sich vor Prediger Theil an den KriegsHändeln zu nehmen, wie Herr Triebner
that, er mag auch seine Sache mit noch so scheinbaren Vorwändten anzustreichen
wissen. Was er hier in EbenEzer that, das hat man alles gebilliget. Auch //das// wenn
er wider den Rabenhorst seinen abgesagten Feind zeugte, hörte man an. Ein
Feind2 kann kein unpartheyisches Zeugnis ablegen. Wenn Sie jetzt wider mich
zeugen, so ist Ihr Zeugnis nicht wahr, da Sie mich nicht persönlich kennen, so wenig
als ich Sie kenne, und auch wohl in diesem Leben nicht werde kennen lernen.
Gott gebe uns, daß an jenen Tage unser keiner dahin bleibe! Das werden Sie
doch wohl mit mir wünschen und bitten. Als ich in kränklichen Umstän-
den an Sie schrieb, nicht um Ihnen lästig zu fallen, nur Sie zu bitten mir eine
Gefälligkeit zu erweisen, war ich in der kummervollsten Lage, da ich, wenn ich
krank bin, nicht das Geringste zu meinem Unterhalt bekomme, und doch will
ich mich darüber nicht einmal beschweren, weil mir der HErr gnädig durchhalf. Das
Wort Krankheit haben Sie in Ihrer Antwort unterstrichen.3 Im geistlichen
- Randbemerkung von F. W. Pasche [oben links]: will ich denn das seyn? Ich sollte ja wohl nicht ganz unerfahren seyn ↩
- Randbemerkung von F. W. Pasche [unten links]: Bin ich denn Sein Feind geworden? Aber sein Valet-Brief zeiget doch sein Gemüth von keiner guten Seite ↩
- Randbemerkung von F. W. Pasche [Seitenende rechts]: weil er einen solchen Nachdruck selber darauf legte ↩