Bey Cuxhaven den 28 Aug.
1786.
Praes. 1 Sept.
1786.
Praes. 1 Sept.
Verehrungswürdiger Herr Inspector!
Wir liegen jetzt vor Cuxhaven 14 Meilen von Hamburg vor Ancker. Morgen,
so der Herr will, und der Wind günstig ist werden wir wohl in Seegehen.
Nun kann ich mir einen Begrif von der See machen. Man sieht jetzt wei-
ter nichts mehr als Cuxhaven und ein klein stück Land, sonst lauter Wasser.
Doch muß ich aufrichtig gestehen, daß ich voller Erwartung dem Meer
entgegen sehe. Gott hat bisher geholffen, so wird Er auch weiter helf-
fen, und Herrn Probst und mich endlich an den Ort der Bestimmung
bringen. Wir haben uns ja nicht selbst beruffen, sondern sind berufen
worden. Herr Probst thut mir sehr gute Dienste da er schon auf
der See gewesen ist, und alles genau weiß. Ich bekenne es auch,
daß es mir sehr wohl zu statten kömmt. Ob ich nun von der See
Krankheit werde verschont bleiben weiß ich nicht, der HErr weiß es,
der wird mir auch nach seiner Weisheit nicht mehr auflegen als
ich ertragen kann. So sey den auch alles seinen heiligen Willen und sei-
ner weisen göttlichen Führung anvertraut. Der Wolken Luft und Win-
den giebt Wege Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden wo un-
ser Schif gehen kann. Sehr merkwürdig ist es mir vorgenommen, daß
Preussens großer und weiser Monarch gleich vor meiner Reise nach America
zur Ewigkeit hinübergegangen ist. Eben so wunderbar kam es mir auch
vor als ich von Euer HochEdelgeboren in Augsburg die Nachricht erhielt, daß die Frau Probstin nun selig vollendet worden. Kaum konnte ich mich
fassen, als ich es in Ihren mir so schätzbaren Briefe laß. Der guten Ermah-
nung, die Sie mir in Ihren letzten Briefe gegeben haben werde ich immer
eingedenk seyn und sie durch Gottes und Jesu Gnade zu befolgen suchen.
Wir liegen jetzt vor Cuxhaven 14 Meilen von Hamburg vor Ancker. Morgen,
so der Herr will, und der Wind günstig ist werden wir wohl in Seegehen.
Nun kann ich mir einen Begrif von der See machen. Man sieht jetzt wei-
ter nichts mehr als Cuxhaven und ein klein stück Land, sonst lauter Wasser.
Doch muß ich aufrichtig gestehen, daß ich voller Erwartung dem Meer
entgegen sehe. Gott hat bisher geholffen, so wird Er auch weiter helf-
fen, und Herrn Probst und mich endlich an den Ort der Bestimmung
bringen. Wir haben uns ja nicht selbst beruffen, sondern sind berufen
worden. Herr Probst thut mir sehr gute Dienste da er schon auf
der See gewesen ist, und alles genau weiß. Ich bekenne es auch,
daß es mir sehr wohl zu statten kömmt. Ob ich nun von der See
Krankheit werde verschont bleiben weiß ich nicht, der HErr weiß es,
der wird mir auch nach seiner Weisheit nicht mehr auflegen als
ich ertragen kann. So sey den auch alles seinen heiligen Willen und sei-
ner weisen göttlichen Führung anvertraut. Der Wolken Luft und Win-
den giebt Wege Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden wo un-
ser Schif gehen kann. Sehr merkwürdig ist es mir vorgenommen, daß
Preussens großer und weiser Monarch gleich vor meiner Reise nach America
zur Ewigkeit hinübergegangen ist. Eben so wunderbar kam es mir auch
vor als ich von Euer HochEdelgeboren in Augsburg die Nachricht erhielt, daß die Frau Probstin nun selig vollendet worden. Kaum konnte ich mich
fassen, als ich es in Ihren mir so schätzbaren Briefe laß. Der guten Ermah-
nung, die Sie mir in Ihren letzten Briefe gegeben haben werde ich immer
eingedenk seyn und sie durch Gottes und Jesu Gnade zu befolgen suchen.
Man hat ja täglich abzulegen, täglich den HErrn um neue Kraft
und neues Leben zu bitten. Es sey fern von mir daß ich mich vor denjeni-
gen halten sollte, der nichts mehr brauchte. Nein! Ermahnungen mit
Liebe und wahrer Aufrichtigkeit verbunden nehme ich mit dankbaren Her-
tzen an. den 27. August. Wir liegen immer noch vor Cuxhaven und wünschen
daß uns der HErr guten Ostwind geben möge, daß wir in See gehen könnten. Nachmit-
tags gestern waren wir in Cuxhaven zu unserer Erfrischung. Heute früh am 28.
August rief mir Herr Probst zu. Wir gehen in See. Nun der HErr sey gelobet. Er
lasse uns insgesammt in seine Hände gezeichnet seyn, so kann uns nichts geschehen
als was er hat vorsehen, und was uns nützlich ist. Empfehlen Sie mich Ihrer Hochwürden
dem Herrn Doctor Schultze, Herrn Prof[essor] und Herrn Pastor Niemeyer Herrn Pastor Nebe und Opern. Grüßen Sie auch
ihre liebe Niece und Herrn Vetter Herrn Wartmann und Herrn Schwartz. Herrn Hubert danke ich recht sehr
er hat mir durch Herrn Pastor den 23. Psalm empfehlen lassen. Die Gnade unsers
Herrn Jesu Christi sey mit uns allen jetzt und in Ewigkeit. Amen.
gen halten sollte, der nichts mehr brauchte. Nein! Ermahnungen mit
Liebe und wahrer Aufrichtigkeit verbunden nehme ich mit dankbaren Her-
tzen an. den 27. August. Wir liegen immer noch vor Cuxhaven und wünschen
daß uns der HErr guten Ostwind geben möge, daß wir in See gehen könnten. Nachmit-
tags gestern waren wir in Cuxhaven zu unserer Erfrischung. Heute früh am 28.
August rief mir Herr Probst zu. Wir gehen in See. Nun der HErr sey gelobet. Er
lasse uns insgesammt in seine Hände gezeichnet seyn, so kann uns nichts geschehen
als was er hat vorsehen, und was uns nützlich ist. Empfehlen Sie mich Ihrer Hochwürden
dem Herrn Doctor Schultze, Herrn Prof[essor] und Herrn Pastor Niemeyer Herrn Pastor Nebe und Opern. Grüßen Sie auch
ihre liebe Niece und Herrn Vetter Herrn Wartmann und Herrn Schwartz. Herrn Hubert danke ich recht sehr
er hat mir durch Herrn Pastor den 23. Psalm empfehlen lassen. Die Gnade unsers
Herrn Jesu Christi sey mit uns allen jetzt und in Ewigkeit. Amen.
Ihrim HErrn verbundensterJ. E. Bergmann.