mir einen Beruff gegeben, mit einer Versamlung Saltzburger zu
Schiff zu gehen, dieweil ich in der Schule meines Heylandes solche
Dinge gelernet, welche mir in meinem gantzen vorigen Le-
ben unbekannt geblieben. Hätte ich ietzo die schöne Gelegen-
heit, Dero Umgang zu genießen, so würde ich meine Zeit aufs
beste in Halle anwenden, und durch Gottes Gnade mehr Treue in
meinem Amte sehen laßen, als ehemals. Mein Gewißen
hat mir öfters fürgeworfen, daß ich mehr meinen Eigen-Nutz,
als das, was Jesu Christi ist, gesuchet habe. Und nach Erkennt-
nis und Bereuung dieser Sünde habe ich mich vor den Herrn gede-
müthiget, und wie ich festiglich glaube, um der Verdienste Christi
willen Gnade erhalten. O! wie eine große Tiefe der Liebe
und Langmuth Gottes ist es, vermöge welcher er so lange Zeit
auf eine Gelegenheit gewartet, die größten Sünder, und Heuch-
ler zu bekehren und seelig zu machen, die er doch nach Leib
und Seele in das höllische Feuer stürtzen können. Ich glau-
be, daß ich Dero Angesicht in dieser Welt nicht mehr sehen
werde; Gott gebe, daß wir bis in Tod getreu seyn mögen, so
wird denn folgen, daß wir in dem Reiche der ewigen Herr-
lichkeit zusammen kommen, und allda ewig bleiben werden.
Er vergelte nach seiner Gnade alle Dero Liebe und Wohltha-
ten; Er kröne Dieselben mit Gnade, wie mit einem
Schilde, und laße an Denenselben in ihrem wichtigem
Amte dasjenige wahr werden, was Ps. 1. stehet: Was der
Gerechte thut, das soll ihm gelingen. Meinen Empfehl
bitte unbeschwert an Herr Böttichern, Herr Kleinen, Herr
Knappen, Herr Major Standachen, und alle diejenigen
zu machen, denen meine Begrüßung lieb ist. Mein