Copie eines Schreibens der Herrn Prediger in Eben Ezer
an den Herrn Hofprediger Ziegenhagen
EbenEzer. d. 4. Dec. 1736.
Tit.
Ew. HochEhrwürden werden bey Ankunfft des Capt. Thomson
zwey Briefe nebst einem Diario von uns erhalten haben,
darin wir von unseren und der Gemeine Umständen zulängl.
Nachricht gegeben, und den Empfang des überschickten Geldes
und anderer Dinge berichtet haben. Den größten Pack Briefe,
darin das Diarium geschloßen war, hat Herr Müller vormahliger
Bediente des Herrn von Reck, und den andern Brief der Capt. Thom-
son zur Bestellung übernommen. Jetzo finden wir wieder
vor nöthig die Continuation des Diarii einzuschicken, damit
Euer HochEhrw. nebst andern Wohlthätern und Freunden ersehen
mögen, in welchem Zustande Herr Ogleth. unsere Gemeine nach
seiner Abreise gelaßen hat. Unser Trost ist bey allen fort-
währenden kümmerl. Umständen, daß nichts von ohnge-
fehr geschiehet, und daß wir einen solchen Gott haben, der
zwar eine Last aufleget, aber wieder hülfft und seinen Kin-
dern alles leibl. Elend zu ihrem geistl. Besten dienen läßt.
Er hat die werthen Herren Trustees und die Hochl. Societaet
erwecket, auf uns so viel Unkosten zu wenden und da-
durch in der Warheit unser leibl. und geistl. Bestes zu befördern,
er kan sie auch nach seiner hertzenslenckenden Krafft so regieren,
daß sie durch ihre Weißheit und habendes Vermögen, der Sache
einen rechten Nachdruck geben und unsern armen Leuten zu dem
was ihnen mündl. und schrifftl. versprochen worden, behülfflich seyn.
Möchten sie nur in dem einen Stück recht durchdringen können,
daß den Leuten nur einiger maßen gut Land, daß doch we-
nigstens zu Gärten reichlich und fast in einem Strich an der rech-
ten Seite unsers Ortes zu finden, zu ihrer Bearbeitung gegeben
würde, sie würden mit der so schlecht eingerichteten Provi-
sion, und die von künftigen Mertz an noch mehr abgekürtzt
werden soll, sich behelffen so gut sie könnten, wie sie doch
Hoffnung hätten, daß ihnen zu ihren eigenen Unterhalt auf guten