Wiewol die Leute, da er noch HoffPrediger bey der verwittweten
Hertzogin war, sehr wieder ihn eingenommen waren. Solte
mir der liebe Gott eine Correspondence mit ihm eröffnen, so
wil ihn um Weißheit bitten, daß dadurch hier u. dort einiger
Nutze für das Reich unsers Glorwürdigsten Heylandes be-
fördert werden möge. Wie es um den armen Herrn Andreas
Grünen in Guben stehen mag, möchte gern wißen; auch
ob sonst außer Sorau einiger geistlicher Seegen in der Nie-
derlausitz hervorkeimet. Nach den gedruckten u. geschriebenen
Relationen, welche in der überschickten Specification des ab-
gegangenen Bücher-Kastens gedacht ist, verlangt mich sehr.
Da ich nur vor kurtzen nemlich den 21 April an Ew. Hochwür-
den etwas weitläuffig geschrieben, so wil dismal mit
mehrern nicht beschwerlich fallen: Dancke nur schlüßlich für
alle Zeugniße dero väterlichen gantz unverdienten Gewogenheit,
und wünsche Ihnen dafür den Seegen des Allerhöchsten zur
reichen Vergeltung auf Zeit und Ewigkeit, und verharre
mit innigster Hochachtung
 

Ew. Hochwürden,
Meines in Christo theuergeschätzten Herrn Doctoris
zu Gebet, Liebe u. Dienst ergebenster
Johann Martin Boltzius