In dem Herrn Jesu theuergeschätzte Frau Doctorin
 


Ich hätte meine schuldige Hochachtung gegen dieselben, die
ich aus gar vielen Ursachen seit 20 Jahren in meinem
Hertzen empfunden, längst gern in einem Brieflein
zu Tage gelegt, und den lieben Gott auch auf diese
Weise für den geistlichen Seegen, denn er mir theils
in dero Hause zu Leipzig, theils in Halle, (Ihnen vieleicht
Unwißend) erzeiget hat, öffentlich gepriesen, wenn mich nur
nicht die Blödigkeit davon abgehalten hätte. Da aber
meine theuergeschätzte Frau Doctorin mich unwürdigen
in dem jetzt empfangenen Kasten, der schon vor dem
Jahre aus dem lieben W. H. abgesandt, und mit Büchern
und Artzeneyen für uns erfüllet war, nicht nur einiger
Besondern auserlesenen Artzeneyen, sondern auch eines
sehr angenehmen Briefleins von dero eigenen Hand
würdigen wollen; so hoffe dadurch Erlaubniß erlangt
zu haben, daßjenige in diesem geringen Schreiben zu
bewerckstelligen, was längst mein Vorhaben und Verlangen
 
Frau D. Götzin