ihm in Ansehung seines verwirrten Gemüths-Zustandes geändert
hat. Wenn ich das erfahren könte, u. dabey dieses, daß er noch ein
Jünger Jesu sey, wolte ich auch der Meinigen wegen an ihn schreiben.
Solten Ew. Hochwürden einmal vor nöthig u. möglich finden, uns
einige Artzeneyen u. Bücher zu senden, so wolte auch um das
Jubel-Zeugniß 1717 bitten, deßen der seelige Herr D. Anton etliche
mal erwehnet, it. seine Disputationes de Ortu Mali &c. Ein
frommer Mann in Carolina hat mich gebeten, daß ich ihm zu des
Herrn Voss dritten u. vierdten Theil oder so viel ihrer vom 3ten
Theil des Buchs: Wiederlegte Entschuldigungen p. herausgekommen,
behülfflich seyn möchte. Er wil nicht nur für das Buch sondern
auch für Porto, auch wenn es solte unter Weges verloren gehen,
willig u. gleich bezahlen. Es soll in Pergamen u. rothen Schnitt
eingebunden werden. Vor einiger Zeit habe den Herrn HoffPrediger
Albinum auch um Besorgung einiger Bücher für einen hiesigen
Reformirten Prediger aus dem W. H. Buchladen gebeten: Vieleicht
könten, wenn diese noch nicht abgeschickt seyn, die gedachten Theile
mit beygepackt werden. Die Auszüge des Freyl.häusischen Gesang Buches
thun uns bey ietzt vermehrter Gemeine u. herangewachsenen Kindern
recht sehr nöthig; desgleichen Biebeln u. Catechißmus-Bücher, darum
ich hertzlich bitte. Der vorgedachte Mann in Carolina von Geburth
ein Schweitzer, steht mit mir in einem gar nützlichen Briefwechsel.
Gott hat ihn von der Hypothesi Reformatorum des Absoluto Decreto
durch Lesung Evangelisch-Lutherischer Bücher liberirt. Er schrieb mir
unlängst, daß ihm Gott in der Evangelischen Lehre von der allgemeinen
Gnade immermehr bestätige. Zuletzt hat er von mir ausdrücklich des
seeligen Herrn Prof. Francken BußPredigten geborget; u. nachdem er sie
gelesen, sie mir durch seinen Sohn wiedergeschickt, wußte er nicht
genung zu rühmen, wie viel Gutes ihm der Herr dadurch erwiesen.
Darauf hat er sich beati Freylinghausii Epistel-Predigten aus-
gebeten. Ich habe ihm zugleich viele eintzelne Predigten u. Tractaet-
lein von dem seeligen Herrn Prof. Francken zugesandt, dieselben
zu seinem u. seines Nächsten Nutzen an seinem wüsten Orte an
zu wenden. Es gehet wol sehr gottlos u. ärgerlich in diesem
Lande zu, es hat aber doch der liebe Gott hin und wieder einige,
die daran einen Eckel haben, dawieder mit Wort u. Wandel zeu-
gen, und ihm in der Stille mit aufrichtigen Hertzen dienen. An
unserm Ort kommen zu weilen auch einige fremde teutsche
Leute, welche die Predigten u. Betstunden besuchen. Sie mögen
kommen, wenn sie wollen, so kommen sie zum Gottes Dienst, der
täglich in der Jerusalems-Kirche nach gethaner Arbeit gehalten