folgenden Briefen gezeiget, was der so frühzeitig herunter ge-
setzte Preiß vor eine große Hinderung in dieser Sache bey ar-
men Anfängern, wie unsere Leute sind, verursachen werde;
ich sorge aber, Sie werden nicht drauf regardiren, weil es Ihnen
an Gelde fehlt, Sie auch der Sorge für diese Colonie wegen
so vieler Hinderniß bey Ihrem sonst sehr guten Plan überdrüs-
sig seyn mögen. Herr Thilo hat sich seit dem neuen Kirchen-
Jahr ziemlich ordentlich in Besuchung des öffentlichen Gottes Dien-
stes, bey den Patienten fleißig u. billig, u. in der Information
meiner Knaben (täglich 2 Stunden) sehr treu u. geschickt
bewiesen, dafür er nach meinem Vermögen allerley Gutes ge-
nießt. Er bittet sehr um die Artzeney, davon er einen Ca-
talogum vor einiger Zeit an Ew. Hochwürden überschickt hat.
Herr Mayer hat 2 mal Medicamenta von Londen be-
kommen, darunter aber einige ausdrücklich begehrte Dinge
nicht gewesen, weil sie (wie Mr Verelst schreibt) dort
nicht Officinal seyn sollen. Er bittet, u. ich bitte auch,
daß ihm diese Stücke, wie sie auf hier eingeschloßenen Ze-
del specificirt sind, etwa mit den Artzeneyen, so Sie dem
Herrn Thilo u. uns zum Gebrauch in unsern Häusern schi-
cken möchten, hergesandt würden. Wir begehren u. empfan-
gen freylich von dem lieben Halle von Zeit zu Zeit viel, es
wolle aber der barmertzige Gott dafür ein reicher Vergelter
seyn, u. alles tausendfältig wieder ersetzen! Deßen ewiger
Gnade u. trostvollem Gemeinschafft ich dieselben mit freund-
licher Begrüßung von uns allen empfehle, u. Lebenslang
verharre
Ew. Hochwürden
Zu Gebet, Liebe u. Dienst ergebenster
Johann Martin Boltzius
Eben Ezer in Georgien
den 21 Octobr.
1749