sehnet hatte. Mein tägliches Seuffzen war nun die-
ses Psal. 25.7. Gedencke nicht der Sünden meiner Ju-
gend und meiner Übertretung; Gedencke aber mein
nach deiner Barmhertzigkeit, um deiner Güthe willen.
Und o wie groß und unergründlich ist die Erbar-
mung Gottes gegen mir elenden Wurm gewe-
sen, der sogleich mit seinen ausgestreckten liebes-
armen mich faßete, und offtmahls Sein Hertz zu
erkennen gab (Luc. 15.20.) so daß ich schmecken mu-
ste daß Er sey guth und fromm, daß Er unter-
weißet die Sünder auff dem Wege, daß Er die
Elenden recht leitet und lehret die Elenden sei-
nen Weg. Da fing an zu erkennen daß nicht
meine Wege, sondern, die Wege deß Herrn eitel
Güthe und Wahrheit sind.
Wenig Tagen nach meiner ankunfft in Halle,
wurde mir durch den Herrn Insp. Rüdel Ein Luis d'
or gereichet, von wem es kam, weiß ich eigentl. nicht,
in den Papier stund Psal. 20.2.3. Außer dem daß
diese 5. Reichstaler im leiblichen mir wohl zu statten
kamen, so wurde ich auch dadurch sehr ermun-
tert, und nahm es so an als eine probe von der
väterlichen Vorsorge Gottes. Der Herr wird auch
dem Wohlttäther ein reicher Vergelter seyn.
Auch nachero hat der l. Gott mir das nöthige, offt
ses Psal. 25.7. Gedencke nicht der Sünden meiner Ju-
gend und meiner Übertretung; Gedencke aber mein
nach deiner Barmhertzigkeit, um deiner Güthe willen.
Und o wie groß und unergründlich ist die Erbar-
mung Gottes gegen mir elenden Wurm gewe-
sen, der sogleich mit seinen ausgestreckten liebes-
armen mich faßete, und offtmahls Sein Hertz zu
erkennen gab (Luc. 15.20.) so daß ich schmecken mu-
ste daß Er sey guth und fromm, daß Er unter-
weißet die Sünder auff dem Wege, daß Er die
Elenden recht leitet und lehret die Elenden sei-
nen Weg. Da fing an zu erkennen daß nicht
meine Wege, sondern, die Wege deß Herrn eitel
Güthe und Wahrheit sind.
Wenig Tagen nach meiner ankunfft in Halle,
wurde mir durch den Herrn Insp. Rüdel Ein Luis d'
or gereichet, von wem es kam, weiß ich eigentl. nicht,
in den Papier stund Psal. 20.2.3. Außer dem daß
diese 5. Reichstaler im leiblichen mir wohl zu statten
kamen, so wurde ich auch dadurch sehr ermun-
tert, und nahm es so an als eine probe von der
väterlichen Vorsorge Gottes. Der Herr wird auch
dem Wohlttäther ein reicher Vergelter seyn.
Auch nachero hat der l. Gott mir das nöthige, offt
wie-