Morgen mit der Gemeine das Heil. Abendmal zu em-
pfangen Sontag den 10 Octob. Vormittags predigte Herr Boltzius,
Nachmittags Herr Gronau, empfiengen auch beiderseits das heil.
Abendmal mit der Gemeine. Nach der letzten Predigt wur-
de Gott der //Herr// öffentlich vor der Gemeine angeruffen um seinen
gnädigen Entschluß und Beistand zur Reise. Die Gemein-
Glieder gaben Ihren Consens, daß Ihr Seelsorger mit reisen
solte, in Hofnung, daß es zu Gottes-Ehre und Ausbreitung
des Reiches Christi dienen möchte.
Montag den 11 October machten wir uns fertig zur Abreise.
Es war wol eine harte Prüfung für den lieben Herrn P.
Boltzius und die Gemeine. 1, Er solte eine beschwerliche, in
der Winter- und Krieges-Zeit gefärliche Reise vornemen. 2, eine
schwächliche Ehe-Frau mit 2 Kranken Kindern hinterlaßen. 3, Er
wuste nicht ob er vor dem Früling oder Sommer wieder heim
kommen könte, weil der Fluß Delaware auf 50-60 Meilen
weit vor Philadelphia im Winter zuzufrieren pflegt.
4, Wenn er den gantzen Winter durch in Pennsylvania bleiben
solte, so müste die Ebenez. Gemeine in einigen Stüken, die
zum Bau und Fortpflantzung gehörten, Schaden leiden. 5, Herr P.
Gronau, wolte sich der Weile willig unter die Last beugen,
wenn es nicht zu lange wärete, maßen die Leibes- und
Seelen-Besorgung für einen Mann zu schwer ist. 6, Die
Zeit war nahe, daß Maulbeer-Bäume zum Seidenbau
gepflantzet werden solten p 7, in etlichen Wochen solte ein