bekamen heute noch einen Pilot aus Lewis-
Town und segelten Abends unter sanfften Winde et-
was weiter. Vom 22 bis 25sten November konte ich
nach und nach wieder auf seÿn, gab der Schifs-Gesell-
schafft noch verschiedene Ermanungen; teilte meine Victu-
alien die in Charlestown gekaufft unter die armen
Bootsknechte aus und muste auch ein und ander
Stük von Unterkleidung weg geben, weil sie voll
Ungeziefer waren.
Donnerstag den 25sten November 1742 Morgens um 8
Uhr kamen wir vor der Stadt Philadelphia an. So weit
hatte der Herr Herr, aus lauter Güte, Gnade und Barm-
hertzigkeit geholfen, und den armen Sünder bis ins 32ste
Jar mit großer Gedult, Langmut und Verschonen um
Christi willen getragen! ich war ein Frembdling in
Philadelphia und wuste nicht wo mich zu erst hin-
wenden solte? Unterweges hatte von ohngefer gehört, daß
der Herr Apothecar Zwiefler, der ehe dem in Ebenezer ge-
wesen, nun in Philadephia wonete und sich zu der Mäh-
rischen Brüderschafft hielte. Zu erst trat ich in einem Engl.
Wirtshause ab, und suchte von da den Herrn Zwiefler auf.
Er empfieng mich freundlich, und als ich mich nach deutschen
Lutheranern erkundigte, antwortete Er: die verständig-
sten und meisten hielten es mit dem Herrn Graf Zinzendorf,
und die Übrigen hätten einen alten Prediger angenommen,
Namens Johann Valentin Krafft, der kürtzlich von Deutsch-
land aus dem Zweibrükkischen, wo er abgesetzt worden,
hieher gekommen. Nachher wolte eine Stube zu meinem