Als Beispiel für den Sieg Gottes über das Reich der Finsternis führt Rese das Leben und Sterben der Gräfin Wilhelmine Louise Constantine von Solms-Baruth an. Die Gräfin bat sich für ihr Begräbnis den Verzicht auf irdisches Beiwerk aus, weil sie ihre geistliche Geburt höher als ihre irdische schätzte. Es folgt die Lebensbeschreibung der Gräfin, die, fromm erzogen, nach einem Bußkampf ein vom Tod der Angehörigen und der eigenen Kinder und Krankheiten beschwertes Leben führte. Ihr beträchtliches Vermögen setzte sie für Notleidende und zur Verbreitung frommer Schriften ein. Unbeirrt von Schicksalsschlägen ging sie nach schwerer Krankheit furchtlos in den Tod, den sie als Vollendung auffaßte. In ihrer letzten Stunde rief sie ihre Bediensteten zu sich, damit ihr Tod ihnen Anlaß zur Bekehrung sei. Rese schreibt über das Kreuz Jesu als Inbegriff der Sündenvergebung und über die Gerechtigkeit aus Gnade und äußert den Wunsch, aus dem Tode der Gräfin lernen zu können, wie man leben, und aus ihrem Leben zu lernen, wie man sterben muß.
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