da er in der Music excellirete, und sie nur zu Gottes Ehren anwendete,
allen, die ihn geistliche Lieder singen höreten, desto angenehmer machte :) Der
den 29ten April. 1700. d. 146.ten Psalm, worüber die erste Erweckungs-Rede
zum Lobe Gottes und im Ver
trauen auf denselben in dem Weisen-Saal
des neu angelegten Waysen-Haußes gehalten wurde
. frölich nach der Melo-
die: Meine Seel erhebt den HErrn p absung; da er das darüber stehende
Hallelujah! doppelt anstimmete, und anzusingen fing: Hallelujah, Halle-
lujah! Lobe den HErrn meine Seele; ich will den Herrn loben, so lange
ich lebe
.
Ubrigens war sein einiges Vergnügen, wenn er zur Ausbreitung
des Reiches Christi, etwas beytragen konnte; daher er mit Hertzens-Lust
so wol dem Königl. Dänischen Missions-Werck, in Ost-Indien, als
auch manchen Guten, so sich in West-Indien mehrmahls hervorge-
than, freudigst die Hand both; weshalben er denn auch die Corres-
pondence mit einigen guten Freunden und Gönnern in Engel-
Land beständig fortsetzete. Er war in allen Umständen un-
verdroßen; Seine Bereitwilligkeit jedermann zu dienen wird im
Gedächtniß aller, die ihn gekannt haben, so wohl in der Nähe als in
der Ferne tief eingepräget und unausgelöschet seyn bleiben; ob es
wohl manchen anders vorkommen wolte, wenn er sich von Ihnen nicht
wolte in solche Dinge hinein ziehen und mit einflechten laßen, die
seines Berufs nicht waren, und ihn hieran vielmehr verhinderten.
Ferner mag ich auch nach-folgendes nicht unberühret laßen, daß unser se-
lig verstorbener Herr Neubauer nicht nur allein in seinem letzten zu erken-
nen gegeben hat, wie sein gantzes Hertz dahin gegangen, Christum lieb zu haben;
sondern die Worte: Jesum lieben und allein; ist so viel als selig seyn! welche er
mir schon anno 1706. d. 16. Febr. zum Andencken in meinen Psalter schrieb, drü-
cken auch zur Gnüge aus, womit er zur Zeit seiner besten Blüte auch unter viel-
fältigen Verrichtungen vornehmlich in seinem Gemüthe umgangen sey. Insonder-
heit wurde er innigst zum Lobe Gottes erwecket, wenn er nur irgends woher
von dem Lauf des Evangelii eine erfreuliche Nachricht erhielte; auch wäre sonst
von dem vielen Guten, so Gott in deßen Seele geleget, und welches er zum besten
seines Nechsten mit gantz besonderer Liebe und Treue auch gründlicher Verleug-
nung seiner selbst angewendet, noch weit ein mehrers zu sagen; ich laße es
aber meines Theils hiebey bewenden, und füge nur das Lied bey, welches
zu machen mir seine letzten Reden Anlaß gegeben:
1 Weg