Und bey solchen Umständen hat es dem allein weisen
Gott gefallen, diesen treuen Knecht von seiner
bisherigen station zu nehmen, und zur ewigen
Ruhe zu bringen. Es war der selige Mann
willens, den 21 Nov. die gewöhnliche Freytags Ar-
beit in der Kirche zu verrichten, blieb auch bey
seinem Vorhaben, ohnerachtet die Frau Superint. ei-
nige Veränderung bey ihm vermercket, und ihn
aus der Ursache zu hause zu bleiben persuadiren wollen.
Er ist denn noch Ein mal auf die Cantzel gekommen,
hat auch beym Auftrit noch eines und das andere ge-
redet, aber mit denen zum text erwehlten merckwür-
digen Worten: Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist p
//Mich. c. 6 v 8.// sein öffentlich lehramt beschloßen; denn er dabey nie-
dergesuncken, und wegen lähmung der gantzen lin-
cken Seite so ohnmächtig worden, daß man ihn auf
einem Stuhl nach hause bringen, und ins Bette legen
müßen. Es wurde ihm eine Ader geöfnet, in Hofnung
ihn dadurch, nechst Göttlicher Hülfe, außer Lebens Ge-
fahr zu setzen; doch der Ausgang wies es nachher,
daß er das von Gott ihm gesetzte Ziel erreichet.
Nach dem Aderlaßen sanck er in einen Schlummer,
welchen man nicht verhüten konte. In solcher
Stille blieb er (außer, daß er dann und wann
ein Wörtchen gesprochen) biß um XII Uhr in
der Nacht, da wurde er munter, fragte nach
seiner Frau, zeigte seinen bevorstehenden Tod an,
vermahnte zu fernerm fleißigen singen, lesen
und