Von den Herrn Pastor Triebner halte ich ganz mäsig, wenn er auch En-
gelsbriefe schriebe. Unser Heiland gebiethet, daß wir uns einander lieben
sollen Joh. 15, 12. er verbiethet alle Rache, auch seine Apostel predigen Lie-
be, warnen sie, so geschieht es doch nicht aus Haß und Rachbegierde, Rom 12,
17-21. Der Man hat zwey Briefe an mich geschrieben, der erstere
gieng an, auf den habe ich auch geantwortet. Der zweite ist mir aber, man-
ches das gut ist ausgenommen, unerträglich. Denn er schreibt, daß er sich
manchmal zu den Füssen eines alten Weibes gesetzt, und Selbstverleugnung
dadurch gelernt hätte, das schriebe er mir zum Trost. Ich bedanke mich
vor solchen Trost. Der sel. Luther singt, Christus will unser Trost seyn. Die
Selbstverleugnung wirkt der Heilige Geist. Ohnmöglich ist sie von EbenEze-
rischen Klatschweibern zu erlernen. Damals schreibt er ferner wäre gute
Zeit gewesen, nehmlich, als er zu den Füssen der Weiber gesessen hätte. Paulus
sagt aber 1. Thess. 5, 22 Meidet allen bösen Schein. als aber, fährt Herr Tr.
fort, die Bumben 18 und 12 Pfündige KanonenKugeln um den Kopf her-
um pfiffen, das Schwerd über den Kopffe, das Pistol an der Stirn und 5 Bajo-
nette auf einmal auf der Brust stunden, da lernte ich erst und zwar mei-
stens von den lieben EbenEzerianern die köstliche Lehre der Verleugnung.
Warum denn nicht lieber in der Schule Jesu, Sanftmuth und Demuth. Sapienti
sat. – Die Verwandten des Herrn Tr. die Mstr. Lemken, ihre Schwester und
Schwager Weidmann sind redliche Leute, sonst sind noch einige Wenige da, mit
welchen ich bethen und meine Knie beugen kann. Keiner redlichen Seelen woll-
te ich doch ja nicht zu nahe treten. Daß Herr Tr. viel ausgestanden hat von
bösen Menschen, die mir selbst das Amt schwer machen, leugne ich nicht.
Aber seine Rachsucht ist doch entsetzlich. Es ist auch sehr partheyisch gehandelt,
daß er seinen Anhang zu lauter bekehrten Leuten macht. Neulich starb
ein Mann von seinem Anhange, der unbußfertig und unversöhnlich aus
der Welt gieng. Herr Triebner ist Schuld, daß man manchen Menschen unter
seinem Anhange nicht beikommen kann. Jener Unglückliche machte einen Ab-
gott aus seinem Herrn Triebner. Wie sauer haben mir schon einige unter
seinen Anhange mein Amt gemacht, sie fahren fort mir Fallen zu legen, sie
werden aber immer zu Schanden gemacht. Hieraus kann man die traurigen
Wirkungen des unseligen Partheygeistes erkennen. Ob ich gleich in den ver-
flossenen 88. Jahre nur 20 Pfund Besoldung von EbenEzer habe bekommen,
so will ich doch den unbarmhertzigen Dr. Urlsperger nicht ansprechen mich
zu unterstützen. Er hat mir meinen Eingang ins Jammerthal schwer genug
gemacht, wenn er mich nur sonst ruhig läßt. Auch von meiner schweren
Krankheit, daß er mich keiner Verzärtelung beschuldigen darf, will ich ihn schreiben.
gelsbriefe schriebe. Unser Heiland gebiethet, daß wir uns einander lieben
sollen Joh. 15, 12. er verbiethet alle Rache, auch seine Apostel predigen Lie-
be, warnen sie, so geschieht es doch nicht aus Haß und Rachbegierde, Rom 12,
17-21. Der Man hat zwey Briefe an mich geschrieben, der erstere
gieng an, auf den habe ich auch geantwortet. Der zweite ist mir aber, man-
ches das gut ist ausgenommen, unerträglich. Denn er schreibt, daß er sich
manchmal zu den Füssen eines alten Weibes gesetzt, und Selbstverleugnung
dadurch gelernt hätte, das schriebe er mir zum Trost. Ich bedanke mich
vor solchen Trost. Der sel. Luther singt, Christus will unser Trost seyn. Die
Selbstverleugnung wirkt der Heilige Geist. Ohnmöglich ist sie von EbenEze-
rischen Klatschweibern zu erlernen. Damals schreibt er ferner wäre gute
Zeit gewesen, nehmlich, als er zu den Füssen der Weiber gesessen hätte. Paulus
sagt aber 1. Thess. 5, 22 Meidet allen bösen Schein. als aber, fährt Herr Tr.
fort, die Bumben 18 und 12 Pfündige KanonenKugeln um den Kopf her-
um pfiffen, das Schwerd über den Kopffe, das Pistol an der Stirn und 5 Bajo-
nette auf einmal auf der Brust stunden, da lernte ich erst und zwar mei-
stens von den lieben EbenEzerianern die köstliche Lehre der Verleugnung.
Warum denn nicht lieber in der Schule Jesu, Sanftmuth und Demuth. Sapienti
sat. – Die Verwandten des Herrn Tr. die Mstr. Lemken, ihre Schwester und
Schwager Weidmann sind redliche Leute, sonst sind noch einige Wenige da, mit
welchen ich bethen und meine Knie beugen kann. Keiner redlichen Seelen woll-
te ich doch ja nicht zu nahe treten. Daß Herr Tr. viel ausgestanden hat von
bösen Menschen, die mir selbst das Amt schwer machen, leugne ich nicht.
Aber seine Rachsucht ist doch entsetzlich. Es ist auch sehr partheyisch gehandelt,
daß er seinen Anhang zu lauter bekehrten Leuten macht. Neulich starb
ein Mann von seinem Anhange, der unbußfertig und unversöhnlich aus
der Welt gieng. Herr Triebner ist Schuld, daß man manchen Menschen unter
seinem Anhange nicht beikommen kann. Jener Unglückliche machte einen Ab-
gott aus seinem Herrn Triebner. Wie sauer haben mir schon einige unter
seinen Anhange mein Amt gemacht, sie fahren fort mir Fallen zu legen, sie
werden aber immer zu Schanden gemacht. Hieraus kann man die traurigen
Wirkungen des unseligen Partheygeistes erkennen. Ob ich gleich in den ver-
flossenen 88. Jahre nur 20 Pfund Besoldung von EbenEzer habe bekommen,
so will ich doch den unbarmhertzigen Dr. Urlsperger nicht ansprechen mich
zu unterstützen. Er hat mir meinen Eingang ins Jammerthal schwer genug
gemacht, wenn er mich nur sonst ruhig läßt. Auch von meiner schweren
Krankheit, daß er mich keiner Verzärtelung beschuldigen darf, will ich ihn schreiben.