in Halle und Wernigerode, und wer weiß, wo mehr, zu statten
kommen laßen. Wir hatten uns vorgenommen etwas ordentli-
cher und ausführlicher zu schreiben; die Zeit aber wil es nicht
erlauben, weil wir noch an verschiedene Orte zu gehen, und
nöthige Dinge auszurichten, auch in dem Waysenhause auf Be-
fehl der gnädigen Frau Gräfin eine Erbauungs-Stunde zu
halten haben. Was ietzt unterlaßen werden muß, soll
mit Gottes Hülfe nächstens ersetzet werden, wird auch aus
unserm Diario deutlicher zu ersehen seyn. Inliegenden
Brief an den Herrn Berth zuschreiben, haben uns viel
Umstände vermacht. Bey unserm Abschiede war er sehr
bewegt, und hat den ernsten Vorsatz gefaßet, sich
rechtschaffen zu Gott zu wenden, wozu er sich auch un-
sere Fürbitte ausgebeten. Überdem hat er schriftl. eine
frage an uns ergehen laßen, woher man wißen
könne, ob der Trieb unter die Heyden zu gehen
natürl. oder von Gott gewinckt wäre. Gott laße
die einfältige Erweckung und schwache Beantwor-
tung der vorgelegten Frage einigen Seegen haben
um Christi willen. Wir grüßen glücklich alle lieben
Väter und Brüder mit Röm. VIII 31 & 32, als welche
Worte uns der liebe Past. Giese mit großer evan-
gelischen Krafft bey der heutigen Ordination ans Hertz
geleget hat. Zugleich verharren wir mit aller kindl.
Hochachtung
Ew. HochEhrwürdenUnsers im Herrn sehr werthen Herrn ProfessorisZu Gebeth und Liebe ver-
bundenste
Joh. Martin Boltzius
Israel Christian Gronau
Wernigerode
den II 9br
1733
Alle liebe Freunde grüßen
sehr freundlich.
den II 9br
1733
Alle liebe Freunde grüßen
sehr freundlich.