da Herr Oglethorpe keine Erlaubniß giebt, Land über dem EbenEzer Fluß
zu nehmen, weiß ich nicht. Zu Gärten möchte gut Land zu reichen,
und etwas weniges übrig bleiben, übrigens findet man in der
gantzen Gegend, wo hoch Land ist, nichts als das alt EbenEzersche
Erdreich. Wir glauben; daß wir an unserm Theil mit Bitten und Vor-
stellen mündlich und schrifftl. nichts gespahret haben, und da man nicht
durchkommen können, so wollen wir in Geduld erwarten, was der
Herr über uns beschließen wird. Die Begierde der Saltzburger, durch ihrer
Hände Arbeit unter göttl. Seegen ihr Brodt zu erwerben, ist so groß
daß man sich wundern muß. Solten Sie nur wie ander Colo-
nisten, auch die H.huter in Savannah nur in diesem Sommer ihr eigen
Land bekommen, wie froh würden sie seyn, und wie bald würde es
durch göttlichen Seegen geschehen, daß sie die Provision der Trustees,
die ihnen ietzt ohnedem gar knapp zu gemeßen ist, andern über-
ließen. Bekommen sie aber auch in diesem Sommer kein eigen
Land, sondern sollen aufs ungewiße hier arbeiten, so werden
wir betrübte Consequentien haben, Zumahl da die Armuth der Leu-
te sehr groß ist. So viel wir gekont, haben wir einigen in der Ge-
meine etwas zu verdienen gegeben, und es von dem Gelde, das
Euer HochEhrwürden nach dero väterl. Liebe und Vorsorge, durch den Herrn
Hofpr. Ziegenhagen hergeschenckt, bezahlt, das übrige aber und zwar der
größte Theil ist gleich dem, was der liebe Herr HoffPr. Ziegenhagen in
unsre Armen Büchse geschickt, auf unsere Armen gewandt wor-
den, wofür der barmhertzige Gott, der für unser Wohl zum voraus
gesorget, hoch zu loben ist. Außer Dem, was wir zu unsrer höchsten Noth-
durfft bauen laßen, ist auch von diesem Gelde für den Herrn Zwiffler
und den Schulmeister Ortmann etwas gebauet worden, weil sonst
die Glieder der Gemeine, die sonst genung beschwerliche Arbeiten
gehabt und noch haben, wären beschwert worden. Wir dencken
es sey gleich viel, ob dem Notdürfftigen von diesem Gelde etwas
umsonst gereichet, oder für gethane Arbeit gegeben wird. Doch
bitten wir uns dero approbation aus. Es ist von dem Bau We-
sen manches im Diario mit einigen nöthigen Umständen ge-
meldet. Weil unsere Zuhörer in Gärten und Feldern zum Verkauff noch
nichts ziehen, und wir unsere Victualien und übrige Leibesnothdurfft
von den Engeländern in Savannah oder Caroline kauffen müßen, so
giebt sich unser Geld gar bald aus, wiedrigenfals wir von Hertzen
bereit sind die empfangene Gaben von dem, was Gott beschert,
lieber zu vermehren, als das geringste zu unserm Nutzen zu ver-
wenden. Bey unserer ietzt vermehrten Gemeine hat das Armen-Geld
sehr müßen angegriffen werden, weil wir nicht nur Kleider und Lein-
wand, sondern auch außerordentl. Pflege für die vielen Krancken
des dritten Transports gebraucht haben, welches aber der liebe Gott
zu der meisten Leute Gesundwerdung sehr gesegnet. Weil die letzten
Leute nicht nach Alathamaha gegen die Spanier, sondern zu un-
srer Gemeine vom Herrn von Reck geführet worden, hat es viel Ver-
druß gemacht, und sind sie im Anfange wegen ihrer Provision sehr
übel dran gewesen, woran der Herr von Reck freylich die meiste
Schuld hat, in Zwischen haben wir mit dem, was uns Gott in die