zu sorgen, wie ich an meinem geringen Theil erfahre. Er sey gelobet, der auch dero
Hertz zu meinen Kindern so zärtlich neiget, welches ich vor ein guts Zeichen für sie ansehe.
Sie sind gantz seinem Dienste gewittmet, und wir versäumen hier nichts, sie ihm zu
zu führen, und etwas gründliches lernen zu laßen. Wie ich gewiß glaube, Gott
werde Ew. Hochwürden über dem großen Verlust, den sie und das Werck Gottes
durch den Abschied der seeligen Frau Doct. Götzin erdulden, aus seinem Worte
durch den heiligen Geist reichlich getröstet haben; so wünsche hertzlich, daß er ferner
für dero theuerste Persohn und Pflege, und für sein Werck, so Väterlich sorgen
wolle, daß der Abgang eines so werthen Werckzeuges, durch andere Begnadigte
und tüchtige Persohnen ersetzt werde, wo nicht aus der Nähe, doch aus der Ferne;
wie Sie zur Glaubens Stärckung davon Proben genug haben. Dismahl schliese mit
hertzlicher Begrüßung von mir, Herr Lemcken, meiner Ehe Gehülffin und Kindern,
und verbleibe unter aufrichtiger Anwünschung, alles Seelen- und Leibes-wohl-
ergehens
 
Ew. HochWürden
Meines in Christo theuer geschätzten HErrn
Doctoris
 
Zu Gebet und Liebe verbundenster
Johann Martin Boltzius
P. S. Ich bitte es in Liebe zu
deuten, daß ich wegen Mangel
der Zeit die Hand meines Sam.
Leberechts zur Schreibung dieses
Briefes brauchen müßen. Beyde
Knaben sind mit ihrer Mama
und mir über Ew. Hochwürden
väterliche Liebe zu ihnen sehr
erfreuet, u. laßen sichs zur
Ermunterung dienen. Sie schicken
nebst ein wenig Seidenwurm Saamen
den Spruch: Die Lehrer werden
mit viel Seegen geschmückt. Des
gnädigsten Grußes von der Hoch-
gräfflichen Herrschafft in dem ge-
seegneten Peltzig halte mich gantz
unwerth. Gott //seegne// sie reichlich.