vieleicht ließen sich dieselben sein Vorhaben, seine Freundschafft
u. andere zwar arme aber ehrlichen und brauchbare Leute
nach Georgien u. Eben Ezer zu bringen, gefallen, und
schenckten ihn etwas zur Fortsetzung seiner Reise. Er reiset
eigentlich in seinen u. der Seinigen Geschäfften u. Angelegen-
heiten heraus, u. also würde er es als eine Wohlthat
anzusehen haben, wenn ich ihn meiner Knaben wegen
seine Reise etwas erleichterte, u. zwar nur bis Londen;
denn von daraus wird Gott den Kindern einen andern
Reise-Gefährten bis Halle bescheren. Wie lieb ich Halle
habe, u. wie hoch ich die Wohlthat achte, daß ich dort
studirt habe, auch in den gesegneten Anstalten des W. H.
zu meinem ietzigen Amte zubereitet worden, kan ich mit
Worten nicht zur Genüge ausdrücken. Ich bin aus der
Niederlausitz gebürtig, bis ins 21 Jahr von fleischlichen
u. die Hallischen Theologos anfeindenden Lehrern erzogen,
u. habe in Forste, Guben u. Berlin nicht geringe
Hinderniße gehabt, nach Halle zu kommen: der Herr aber
hat wunderbar Bahn gemacht, mich von meinen Praeju-
diciis bald befreyet, um meiner Seelen, wie auch meinem
armen vom Malo hypochondriaco übel zu gerichteten
Leibe daselbst viel Gutes gethan. Dafür ich ihn
im Himmel recht preisen werde. Diese Wohlthat, die
mir durch Erlernung der Theologie in Halle wie-
derfahren, ist ietzt in meinem Hertzen recht neu, groß
und lebendig worden, da ich des Herrn D. Walchs Einlei-
tung in die Streitigkeiten der Lutherschen Kirche zu lesen
angefangen, u. kan mich über die Blindheit der Säch-
sischen Theologen nicht genung wundern, die sie in dem
dreisten u. unverschämten Wiederspruch gegen das Licht
der reinen Lehre beati Speneri u. die Hallischen Theolo-
gen bewiesen. Wäre es nach Menschen-Rath u. auf
Stipendien angekommen, so wäre ich ein Wittenbergischer
Studente worden, u. in meinem geistlichen Tode u.
Blindheit geblieben. Gott sey gelobet für seine
gnädige Führung! er wolle auch meine beyde ihm ge-
wittmete Knaben so führen, daß sie ihm bräuchlich werden!